Vier mögliche Nachrücker für den verstorbenen Heinz Kiesewetter lehnten einen Sitz im Stadtrat ab. Jetzt wurde Vera Weißbrodt als neue CSU-Rätin vereidigt.
Nach der Kommunalwahl im März 2017 konnte die CSU-Kommunalpolitikerin Vera Weißbrodt kaum darauf hoffen, ins Neustadter Stadtparlament einzuziehen. Sie belegte Rang fünf der Nachrückerliste. Doch es kam anders. Zu Beginn der Sitzung des Stadtrats am Montagabend wurde sie von Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) als neues Mitglied des Gremiums vereidigt.
Die CSU-Fraktion hatte durch den Tod von Heinz Kiesewetter ein Mitglied verloren. Erster Nachfolger auf der Liste wäre Ulrich Bieberbach gewesen. Auf Anfrage der Stadtverwaltung lehnte er aber am 9. April die Übernahme des Ehrenamtes ab. Dazu muss, anders als früher, kein Grund mehr genannt werden. Rainer Knauer als nächster Listennachfolger lehnte am 14. April ab. Der dritte mögliche neue CSU-Stadtrat wäre Konrad Klaußner gewesen, der jedoch am 25. April ebenfalls absagte. Alle drei leben in Neustadt. Anders Dominik W. Heike.
Er lebt inzwischen in Salzburg und erklärte am 2. Mai, dass er das Ehrenamt als Mitglied des Stadtrats nicht annehmen werde.
So kam die Reihe an Vera Weißbrodt, die auch Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes Neustadt ist. Sie nahm den Sitz im Stadtrat an, dem sie mit ihrer Vereidigung am Montag künftig angehört.
Keine Einwände
Schwierige Entscheidungen musste Vera Weißbrodt bei ihrer ersten Sitzung im Stadtrat nicht mit tragen. Mit großer Mehrheit nahm das Gremium Änderungen im Flächennutzungsplan der Nachbarstadt Sonneberg zur Kenntnis und erhob dagegen keine Einwände. Lediglich Thomas Büchner (ÖDP) stimmte dagegen.
Tatsächlich nennt auch der Beschlussvorschlag der Verwaltung, der so vom Stadtrat angenommen wurde, die Ausweisung eines Gewerbegebiets im Bereich Unterlind/Rohof mit 87 Hektar "überdimensioniert". Es wird aber auch anerkannt, dass die
Überprüfung solcher regionalplanerischer Belange der Obersten Landesplanungsbehörde des Freistaates Thüringen obliegt.
Fehlalarm wird teuer
An die 20 Mal rückt die Neustadter Wehr Jahr für Jahr aus, weil eine Brandmeldeanlage automatisch Alarm ausgelöst hat, obwohl es gar nicht brennt. Mal ist es ein Toaster, der in einem Seniorenheim unter dem Sensor genutzt wurde, mal sorgt ein Wasserkocher an der falschen Stelle für Alarm, berichtete Manfred Maaser dem Stadtrat. Bisher wurden für solche Einsätze keine Gebühren fällig. Nun folgt die Stadt dem Beispiel vieler anderer Städte und erhebt einen pauschalen Kostensatz von 350 Euro für jeden fahrlässig verursachten Fehlalarm einer automatischen Brandmeldeanlage.
Bei vorsätzlichem, quasi böswilligem Auslösen des Alarms werden weiterhin alle anfallenden Kosten dem Übeltäter in Rechnung gestellt.