Sebastian Martin Der Ortskulturring (OKR) verschwindet aus dem Vereinsleben in Zapfendorf. Stefan Kabitz, zuletzt kommissarischer Vorsitzender, hat inzwisch...
Sebastian Martin
Der Ortskulturring (OKR) verschwindet aus dem Vereinsleben in Zapfendorf. Stefan Kabitz, zuletzt kommissarischer Vorsitzender, hat inzwischen Insolvenz für den Verein angemeldet, in dem früher unter anderem der Faschingsumzug organisiert wurde.
"Der Ortskulturring ist zahlungsunfähig", erklärt Kabitz gegenüber unserer Zeitung den Schritt, den er bereits am 8. August in die Wege geleitet hat. Das geschah am selben Tag, an dem seinen Worten zufolge auch das Oberlandesgericht das Urteil des Landgerichts Bamberg und damit die Niederlage des OKR im Rechtsstreit mit der Gemeinde Zapfendorf bestätigt hatte. Damit war juristisch klar: Der OKR muss der Gemeinde die geforderten 7000 Euro bezahlen. Doch das könne der Verein nicht. Es ist laut Kabitz, der von einer persönlichen Haftung freigesprochen wurde, kein Geld mehr in der Kasse.
Seit 2016 im Rechtsstreit
Der Rechtsstreit hat mit der Veruntreuung von Gemeindegeldern in Höhe von 280 000 Euro durch Matthias Schneiderbanger zu tun, der im Mai 2015 verurteilt worden war. Der Ex-Bürgermeister war im Zeitraum zwischen 2013 und 2014 auch Kassierer des OKR und hatte ohne Wissen der Vorstandskollegen für seine Taten das Vereinskonto verwendet.
Gestritten wird zwischen dem Verein und der Gemeinde bereits seit 2016. In der juristischen Auseinandersetzung geht es darum, wem die zunächst auf dem Konto des OKR verbliebenen 7000 Euro gehörten. Die Gemeindeverwaltung ist der Meinung, das Geld gehöre der Kommune - der OKR bekräftigt dagegen, dass es sich um Vereinsgeld handle. Dieser Betrag ist die verbliebene Differenz aus den Transaktionen, die Schneiderbanger durchgeführt hatte. Auf das OKR-Konto hatte er von der Gemeinde 42 000 Euro überwiesen und danach wieder 35 000 Euro abgehoben und für sich verwendet.
Nichts mehr übrig
Doch von den 7000 Euro ist anscheinend nach dem Rechtsstreit nicht mehr viel übrig. Der OKR wollte sich zudem Ende 2015 auflösen. Zur Abwicklung wurde vom Verein bereits im Dezember 2015 4000 Euro an den Förderverein der Grund- und Mittelschule gespendet.
Der Verein konnte sich aber nicht auflösen, da wohl kurz danach die Forderung der Gemeinde auf den Tisch gekommen war. Bürgermeister Volker Dittrich (CSU) hatte in dem Verfahren deutlich gemacht, dass der Gemeinde keine andere Wahl bleibe, als auf die Forderung zu pochen. Nach Rücksprache mit der Kommunalaufsicht am Landratsamt sei die Gemeinde rechtlich dazu verpflichtet. Das hatte auch das Gericht so bestätigt.
Kabitz, der auch für die Freien Wähler im Gemeinderat sitzt, musste kommissarischer Vorsitzender des Vereins bleiben - bis jetzt. Nach der Insolvenz könne er nicht mehr auf den Verein einwirken. "Das ist vorbei", so Kabitz.