Die Partnerstadt Herzogenaurachs kämpft mit Corona - wir haben berichtet. Die Partnerschaftsbeauftragte der Stadt, Rosa Abel, weist aber nochmals auf einen Umstand hin, der zeigt, wie schwierig das Überleben dort ist.
Michael Busch Der Fränkische Tag hat bei seinem Blick zu den Partnerstädten bereits über Kaya berichtet. Über die Fallzahlen Corona betreffend, über die Reaktionen der Regierung. Wichtig ist aber ein zweiter Blick in Richtung des afrikanischen Staates Burkina Faso, in Richtung der Herzogenauracher Freunde in Burkina Faso.
Wenn man in Europa über die Flüchtlingszahlen auf den griechischen Inseln diskutiert, die große Zahl der Menschen außerhalb ihrer Heimat in der Türkei, dann kann sich Kayas Bürgermeister Boukaré Ouédraogo nicht wirklich damit beschäftigen. Im letzten Bericht war an dieser Stelle "von weit über 100 000 Flüchtlingen" zu lesen. Eine überholte Zahl, obwohl diese gar nicht so alt war. Rosa Abel sagt: "Es klingt irreal aber es ist leider die bittere Realität: die aktuelle Flüchtlingszahl beträgt fast 480 000." Und das ist nur der Stand vom Februar, seit dem Ausbruch des Coronavirus sind keine Zahlen mehr bekannt gegeben worden.
Unglaubliche Zahlen
Eine hohe Zahl in einer Stadt, die zwischen 160 000 und 170 000 Einwohner hat. Das ist die Stadtgröße von Heidelberg oder Leverkusen. Die genaue Zahl der Flüchtlinge - 472 697 - hat der Amtsleiter der Stadt Kaya, Jacob Koudougou, Mitte der Woche noch an Rosa Abel hochoffiziell übermittelt.
Diese meint, aus der Kenntnis über die Stadt Kaya heraus: "Vermutlich ist sogar die halbe Million längst erreicht. Da man aber seit Ende Februar und auch wegen der Pandemie nicht mehr alle zwei Wochen zählt, bleibt diese, die letzte offizielle Zahl, zu veröffentlichen."
Herzogenaurach wurde 1972 vom Bayerischen Staatsministerium als Patenschaftsstadt für Kaya vorgeschlagen, seit 1982 ist man Partnerstadt. Ein reger Austausch und gegenseitige Hilfe kennzeichnet diese Freundschaft über weite Entfernungen hinweg.