Die Herzogenauracher Klimaschutzbeauftragte hat sich ihre Gedanken zu den in den kommenden Jahrzehnten bevorstehenden Wetteränderungen gemacht. Der Stadtrat wird morgen Abend darüber informiert.
Bernhard Panzer Nicht sehr erfreulich sind die Aussichten der Stadt und ihrer Bürger, was die Klimaentwicklung in den kommenden Jahrzehnten angeht. Mignon Ramsbeck-Ullmann, die Klimaschutzbeauftragte im Herzogenauracher Rathaus, informierte den Planungsausschuss jüngst über die zu erwartenden Entwicklungen.
Ab dem Jahr 2030 sei zu erwarten, dass auch in der hiesigen Region die Temperatur um zwei Grad ansteigen werde. Das bedeutet mehr heiße und schwüle Tage im Sommer, aber auch kaum mehr Schnee im Winter. Positiv sei freilich, dass sich die Sonnenanbeter über mehr Badetage freuen dürfen. Aber gleichzeitig werden laut der Klima-Fachfrau die Sommer trockener werden, wobei freilich vermehrt plötzliche Unwetter auftreten dürften. Und die Winter werden feuchter.
Mignon Ramsbeck-Ullmann hat zur Abschätzung der Klimafolgen eine so genannte Vulnerabilitätsstudie durchgeführt. Und daraus Maßnahmen abgeleitet, die helfen sollen, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern.
Beispiel Winter: Gab es im Jahr 2000 noch 18 Frosttage, werde sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 auf zwölf und bis 2090 auf nur noch zwei verringern, wie die Berechnung vermuten lässt. Als Eistag gilt ein Tag mit durchgehendem Frost.
Beispiel Sommer: Die Anzahl der Tage ohne Niederschlag werde sich deutlich erhöhen und im Jahr 2030 bei voraussichtlich 210 liegen. Dadurch ergebe sich eine Wasserknappheit, die bei den heimischen Pflanzen Stress hervorrufe. Durch die Trockenheit steige zudem auch hierzulande die Waldbrandgefahr.
Platz für Hoffnungen, dass alles weniger schlimm würde, ließ die Vortragende nicht. Die berechneten Szenarien seien teilweise schon jetzt von der Realität eingeholt worden.
Die Klimaschutzbeauftragte hat eine Menge von Maßnahmen erarbeitet, denen der Stadtrat am morgigen Donnerstag zustimmen soll. Ein paar Vorgaben im Auszug: Zusätzliche Wasserflächen müssten geschaffen werden, es brauche mehr Regenrückhaltebecken, neue Baumarten seien zu pflanzen, die strukturelle Vielfalt von Lebensräumen müsse verbessert werden, bei Baugebieten müsse die Bodenversiegelung gering gehalten werden, Regenwasserzisternen müssten gefordert werden und das innerstädtische Grün sei zu erhalten.