ferienprogramm Im Jugendhaus "Schlupfwinkel" gab es in den vergangenen sechs Wochen ein nicht alltägliches Angebot. 45 Betreuer kümmerten sich um die über 70 Kinder, die längst nicht mehr nur aus dem Ahorner Gemeindegebiet kamen.
von unserer Mitarbeiterin Gabi Arnold
Ahorn — Laura Colaiocca hat aufregende Ferien hinter sich: Inmitten wilder Tiere und exotischer Pflanzen hat sie im Urwald gemeinsam mit vielen Mädchen und Jungen geforscht, getobt und gespielt. Und für all diese Abenteuer musste die Achtjährige gar nicht einmal weit reisen - denn die "Ferieninsel" des Coburger Landes liegt direkt vor der Haustür: Im Jugendhaus "Schlupfwinkel" standen die kompletten Sommerferien unter dem Motto "Dschungel". Die teils subtropischen Temperaturen dieses Sommers trugen dazu bei, dass dabei wahres Urwald-Feeling aufkam. Jetzt wurde gemeinsam der Abschluss gefeiert.
Laura und ihre Freundin Jasmin Gardner strahlten, als sie von den vergangenen Wochen berichteten. Was sie alles erlebt haben, konnten sie manchmal gar nicht in Worte fassen. "Es alles war schön, aber besonders cool war die letzte Woche mit den vielen Stationen", sagte Laura.
"Jede Woche", so Peter Kunzelmann vom Organisationsteam, "stand unter einem anderen Motto gestanden". Mit Trommeln, Tanz und Kampfgeschrei ging das Abenteuer in Ahorn los. Die Kinder lernten zum Beispiel, Wege zu markieren, Feuer zu entfachen oder sich am Stand der Sonne zu orientieren. Dazu verwandelten die Mädchen und Jungen sowie viele fleißige Helfer das Jugendhaus und den Garten in einen großen Dschungel. Aus Karton bastelten sie viele exotische Tiere, wie Löwen Giraffen oder Papageien.
Ein Musical ist in den Ferienwochen auch entstanden. Dieses lief am letzten Tag als Film über eine im Jugendhaus aufgestellt Leinwand. Die kleinen Abenteurer lernten Überlebensstrategien kennen und erkannten dabei: "Es geht nur miteinander", erklärte Kunzelmann.
Dies alles war nur dank vieler Helfer möglich, insgesamt waren 45 Nachwuchsbetreuer, meist Studenten, ins Programm involviert. Längst sind es nicht nur Kinder aus der Gemeinde Ahorn, die in den Sommerferien die Ferieninsel besuchen. Sozialpädagogin Edith Gellner-Seemann erklärte: "Zwei Drittel der Kinder kommen aus dem Gemeindegebiet, ein Drittel aus anderen Landkreisgemeinden und der Stadt Coburg." Dabei sei den Initiatoren immer wichtig, dass Spaß und Bildung spielerisch kombiniert werden.
Dieser Weg war neu
Heuer sei das Team erstmals einen neuen Weg gegangen und habe ein durchgängiges Motto gewählt, das über sechs Wochen wachsen konnte. "Die Gestaltung des Hauses und des Platzes haben wir ganz den Kinder überlassen", erklärte Gellner-Seemann. Bis zu 72 Kindern haben das Angebot "in vollen Zügen" - sagte die Sozialpädagogin - genossen. Auch der zehnjährige Jan gehörte zu den Teilnehmern des Ferienprogrammes. Ganz aufgeregt erzählte bei der Abschlussveranstaltung von seinen Abenteuern: "Ich war zwei Wochen da und wir haben sogar einen Dschungelfilm gedreht."
Sechs Ferien-Wochen sind eine lange Zeit und längst nicht alle Eltern können mit ihren Kindern verreisen. Laura Calaioccos Eltern, Daniela und Marco, beispielsweise erzählten, dass sie in Coburg eine Pizzeria betreiben. "Die können wir keine sechs Wochen schließen, deshalb sind wir froh über dieses Angebot, denn hier in Ahorn sind die Kinder wirklich gut aufgehoben", sagte Marco Calaiocco.