Ident-System läuft gut im Landkreis

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Sehr zufrieden sind Landratsamt und Abfallwirtschaft- und Umweltausschuss mit der Einführung des neuen Gebührensystems mit Transpondern und dem bisherigen dualen Systems. Foto: Karl-Heinz Hofmann
Sehr zufrieden sind Landratsamt und Abfallwirtschaft- und Umweltausschuss mit der Einführung des neuen Gebührensystems mit Transpondern und dem bisherigen dualen Systems.  Foto: Karl-Heinz Hofmann

Abfallwirtschaft  203 Kilogramm Hausmüll und 30 Kilogramm Sperrmüll fallen im Durchschnitt pro Einwohner und Jahr an.

von unserem Mitarbeiter 
karl-Heinz Hofmann

Kronach — Eine erfolgreiche Bilanz der Abfallwirtschaft legten Thomas Mattes und die Leiterin der Abteilung Abfallwirtschaft, Susanne Knauer-Marx dem Abfallwirtschafts- und Umweltausschuss des Landkreises Kronach vor.
Das eingeführte Ident-System mit Transpondern an den Behältern kommt, soweit im Landratsamt bekannt, bei der Bevölkerung gut an. Die Abfallvermeidungsinformationen und die damit zusammenhängende Öffentlichkeitsarbeit durch das Landratsamt tragen Früchte.
Die Aktivitäten, die auf eine Verbesserung der getrennten Wertstofferfassung abzielen und schon in den Grundschulen beginnen, tragen zum Umweltbewusstsein in der Bevölkerung bei.
Neben der Abfallvermeidung stellt die Verwertung der Abfälle durch Rückführung in den Stoffkreislauf beziehungsweise durch Nutzung der in ihnen enthaltenen Energie die zweite Säule der Abfallwirtschaft dar. Die Bevölkerung kann auf ein Holsystem für Papier/Pappe, Leichtverpackungen usw. und im Bringsystem für Glas und Dosen, Grüngut, Metall, Elektrogeräte, Papier/Pappe, Flachglas, Altholz, Textilien und Schuhe, Pkw- Reifen, PU- Schaumdosen, Korken, CDs und DVDs, Altfette und Batterien zurückgreifen. Das Wertstoffaufkommen aus Privathaushalten und angeschlossenen Betrieben betrug 2014 rund 25 374 Tonnen. Das ergibt 372 Kilogramm pro Einwohner.
Unter Restabfall versteht man die nach Abschöpfung der Wertstoffe verbliebenen Abfälle zur Beseitigung aus Haushalten und dem angeschlossenen Gewerbe. Diese fallen als Hausmüll und Sperrmüll an: 203 Kilogramm Hausmüll und 30 Kilogramm Sperrmüll pro Einwohner und Jahr.
Im Landkreis gibt es ein Gesamtabfallaufkommen von 35 500 Tonnen, das über das duale System finanziert wird. Im Einzelnen registriert wurden 2014 12 500 Tonnen Hausmüll und 1500 Tonnen Sperrmüll, die dem Müllheizkraftwerk zugeführt wurden.

Verwertungsquote: 71 Prozent

Das daraus resultierende Wertstoffaufkommen beläuft sich auf 21 500 Tonnen und 25 000 Tonnen energetisch und stoffliche Verwertung, was einer Verwertungsquote von 71 Prozent entspricht.
Zu den Finanzen berichtete Susanne Knauer-Marx, dass durch die Neueinführung des Ident-Systems und einer damit zusammenhängenden Reduzierung der Müllgebühren ein erwartetes Defizit eingetreten ist. Bei 3,46 Millionen Euro Gebühreneinnahmen entstand ein Defizit aus Abfallwirtschaft und Bauschutt von 237 211 Euro (221 092 Euro Abfallwirtschaft und 16 118 Euro Bauchschutt), was allerdings niedriger ausfiel als in der Kalkulation angesetzt. Ein Ausgleich erfolgt wie geplant aus der Rücklage.
Deshalb schmolz die Rücklage von 3,2 Millionen Euro Anfang 2014 auf 2,964 Millionen zum Ende 2014. Nach einer Übergangsphase 2014 könne man nun wieder mit stabileren Zahlen kalkulieren, meinte Knauer-Marx und legte bis 2017 eine Prognose vor, dass die Rücklagen immer noch bei rund 400 000 Euro liegen dürften.
Unter diesen Voraussetzungen sieht sich die Abfallwirtschaft durchaus in der Lage, auch weiterhin unter Berücksichtigung der sich ändernden Rahmenbedingungen ein möglichst optimales Dienstleistungsangebot zu günstigen Gebühren anzubieten.
Landrat Oswald Marr sprach der Verwaltung, insbesondere den Hauptakteuren und Steuerleuten der Abfallwirtschaft, Thomas Matthes und Susanne Knauer-Marx, großen Dank für ihr minutiöses und transparentes Zahlenwerk aus. Dank gebühre aber auch den Dienstleistungsfirmen, die sehr zuverlässige Partner für Landkreis und Bürger seien und stets pünktlich und gewissenhaft ihre Abholtermine einhielten.
Wie geht es mit dem Biomüll im Landkreis Kronach weiter? Die Erfassung von Bioabfällen erfolgt vorläufig in einer Erprobungsphase über Sammelbehältern in Wertstoffhöfen. Beginn dieser Probephase ist der 1. Oktober 2015. Sie soll über zwei Jahre gehen. In dieser Zeit will man möglichst alle Varianten, die denkbar sind und vorgeschlagen werden, ausprobieren.
An den Wertstoffhöfen im Landkreis Kronach stehen 120- Liter- und 240-Liter-Tonnen zur Verfügung. Es werden ausschließlich Bioabfälle übernommen, die aus dem Küchenbereich privater Haushalte stammen (Speisereste), Speisereste gewerblicher Endverbraucher werden nicht angenommen. Grüngut wird weiter über die bekannten Verwertungswege entsorgt. Für die Annahme und Verwertung von Bioabfällen an den Wertstoffhöfen im Landkreis Kronach werden keine Gebühren erhoben.
Der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, Dietrich Förster stellte die Maßnahmenliste seines Verbandes für den Landkreis Kronach vor. Für die vielfältigen Maßnahmen wie Grünland- und Wiesenpflege auf 125 Hektar, Beweidung mit Rindern, Schafen, Ziegen, Entbuschungen, Pflanzungen und Mulchen, Fichten und Kieferentnahmen, Amphibien- und Eulenschutz und vieles mehr, werden fast 500 000 Euro für Restmaßnahmen 2014 und für geplante Maßnahmen 2015, veranschlagt.
Die Finanzierung erfolgt zwischen 70 bis 90 Prozent durch den Freistaat Bayern, am Rest beteiligen sich die Kommunen mit 30 Prozent und der Landkreis mit 70 Prozent.
Da der Landkreis Kronach dem Landschaftspflegeverband einen Pauschalbetrag zur Durchführung der Maßnahmen zur Verfügung stellt und somit kein maßnahmenbezogener Zuschuss gewährt wird, stelle die Zustimmung zur Maßnahmenliste eigentlich nur eine Formsache dar, informierte Förster.