Claudia Brandt-Pecher setzt mit ihrem neuesten Projekt ganz auf Natürlichkeit. Von Rückschlägen lässt sie sich nicht zurückwerfen, sondern nur motivieren.
Claudia Brandt-Pecher ist eine Kämpferin und eine Frau mit wahnsinnig vielen Interessen. Als ausgebildete Schreinerin im ersten Berufsweg und als ebenfalls gelernte Bürokauffrau wollte sie schon immer möglichst viele Bereiche in ihrem Leben abdecken. Aktuell arbeitet die 37-Jährige an der Universität Erlangen als Sekretärin am Lehrstuhl für angewandte Mathematik. Die Idee zu ihrem neuesten Projekt kam ihr allerdings als Fahrerin einer Maisraupe, zu Gast bei einer Messe in Hannover. Dort gab es die mobilen Hühnerställe für ihren Plan von gesunder Ei-Produktion zu kaufen.
Zurück zur Schule
Nicht zuletzt deshalb hat sich die Mutter von zwei Kindern dazu entschlossen, ihr Projekt zugunsten gesunder Ernährung ins Rollen zu bringen, und im Zuge dessen auch die Abendschule am A.E.L.F. (Amt für Ernährung Landwirtschaft und Forsten Fürth) in Angriff zu nehmen, um sich zur Landwirtin ausbilden zu lassen.
Der Grund dafür liegt aber nicht nur an ihren vielen Interessen, sondern auch an ihrer Familiengeschichte. "Schon mein Vater war Forstdienststellenleiter, gleichzeitig hatten wir schon immer viel mit Tieren zu tun. Auch bin ich als Jägerin mit einem eigenen Jagdstuhl schon immer auf die Natur und Natürlichkeit bedacht. Ich finde es einfach toll im Einklang mit der Natur", erklärte Pecher. Dementsprechend steht auch Qualität beim Essen für sie an erster Stelle. "Ich finde es einfach toll, wenn ich von der Jagd komme und mir ein natürliches Stück Fleisch in die Pfanne schmeißen kann. Diese Natürlichkeit erreicht man heutzutage ja nur noch selten", schildert sie.
Beschwerlicher Weg
Insofern ist sie ganz froh, das erste Jahr der Ausbildung hinter sich gebracht zu haben. "Im ersten Jahr ging es um den Ackerbau. Das war für mich besonders schwierig, weil ich keinerlei Hilfe oder Zugriff auf vorhandene Ressourcen hatte. Ich musste alles ohne Vorwissen lernen", sagte sie. Die nächsten zwei Jahre wird sie sich in der Abendschule mit Tierhaltung und Betriebswirtschaften beschäftigen.
Große Ziele
Und darauf freut sie sich auch. "Das alles mache ich aber natürlich auch, weil es mir Spaß macht. Klar ist es auch ein bisschen verrückt, aber nachdem mein Mann Ende 2014 verstorben ist, und ich zwei kleine Kinder mit sechs und acht Jahren zu Hause habe, möchte ich ihnen vorleben, dass man alles erreichen kann was man möchte", zeigte sie sich selbstbewusst.
Sie freue sich jedenfalls schon, wenn sie nach der Abendschule auch ihr eigenes kleines Land bewirten kann.
Zusätzlich möchte sie ihr Projekt "Crazy Chick" weiter ins Rollen bringen. Dort verkauft sie transparent erzeugte Eier, gesund und natürlich. "Und das merkt man auch", meinte sie. Ihre Kooperation mit dem Rewe Schwalb in Adelsdorf, der Wirtschaft Johann Gerner in Dannberg und auch mit der Gaststätte Schmidt sprächen Bände. Denn: "Die Spätzle werden mit den Eiern viel besser", wie sich die Gastwirte zitieren lassen.