Huttergeis soll wieder fliegen

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Die Bekassine kann mit ihrem langen Schnabel tief in den weichen Schlamm bohren und Kleintiere aufspüren.
Die Bekassine kann mit ihrem langen Schnabel tief in den weichen Schlamm bohren und Kleintiere aufspüren.
Gunter Zieger
Auf dem Luftbild sind die unterschiedliche Vegetation und die neu angelegten Flachwasserzonen gut zu erkennen.
Auf dem Luftbild sind die unterschiedliche Vegetation und die neu angelegten Flachwasserzonen gut zu erkennen.
Ingo Queck
Braunkehlchen auf einer Sitzwarte
Braunkehlchen auf einer Sitzwarte
Gunter Zieger

Bis vor wenigen Jahren noch waren die Balzflüge der Bekassine über den Feuchtwiesen an der Helmersbach zwischen Schondra und Schönderling zu hören. Denn die Huttergeis, wie der Vogel im Volksmund gena...

Bis vor wenigen Jahren noch waren die Balzflüge der Bekassine über den Feuchtwiesen an der Helmersbach zwischen Schondra und Schönderling zu hören. Denn die Huttergeis, wie der Vogel im Volksmund genannt wird, erzeugt mit ihren abgespreizten Schwanzfedern wummernde Geräusche, wenn sie ihre Flugspiele am Frühlingshimmel ausführt.

Der Schnepfenvogel hat in den Flächen, die der Bund Naturschutz seit Mitte der 1980er Jahre angekauft hat, regelmäßig gebrütet. Er kann mit seinem langen Schnabel tief in den weichen Schlamm bohren und Kleintiere aufspüren.

Massiver Bestandsrückgang

Mehr als vier Hektar umfasst die Fläche, auf der neben einem Schilfbestand auch Großseggenriede, Hochstaudenfluren und Streuwiesen zu finden sind. Neben der Bekassine waren auch Kiebitz, Rohrammer und Wiesenpieper als regelmäßige Brutvögel anzutreffen. Das letzte Brutpaar des Braunkehlchens wurde 2014 nachgewiesen. Alle diese Vogelarten zeigen einen massiven Bestandsrückgang. Das ist ein Ergebnis der diesjährigen bayernweiten Wiesenbrüterkartierung im Landkreis Bad Kissingen.

Die Kreisgruppe des BUND Naturschutz hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, das Feuchtgebiet an der Helmersbach für die genannten Arten wieder attraktiver zu machen.

Seit drei Jahren werden die Hochstaudenfluren wieder verstärkt gemäht, um die Flächen mit niedrigerem Bewuchs als Brutplatz bereitzustellen. Erlenaufwuchs wurde entfernt, da Wiesenbrüter höhere Vegetation im Nahbereich meiden.

Brutplätze fürs Braunkehlchen

Der Streuwiesenbereich ist an einen Landwirt verpachtet, der die Fläche nach VNP-Richtlinien bearbeitet. Auf fünf Prozent dieser Fläche bleiben Altgrastreifen stehen, die dem Braunkehlchen Brutplätze und bieten. Zusätzlich eingebrachte Stöcke erhöhen das Angebot an Sitzwarten, die für die Balz und den Beutefang wichtig sind.

In Absprache mit dem Biodiversitätsberater des Landratsamtes hat der Pflegetrupp der BUND-Kreisgruppe nun in drei Bereichen die Flachwassermulden ausgeschoben. Diese sind besonders für die Bekassine als Nahrungsbiotop wichtig.

Braunkehlchen und Bekassine sind in der Zugzeit im Frühjahr regelmäßig zu sehen. Daher ist die Hoffnung berechtigt, dass sie bald wieder im Feuchtgebiet an der Helmersbach als Brutvögel heimisch werden.