von unserem Redaktionsmitglied Michael Memmel Forchheim — Die blanke Nachricht klingt beunruhigend: Huhtamaki, der finnische Verpackungskonzern, will sich von seiner Sparte "Films...
von unserem Redaktionsmitglied
Michael Memmel
Forchheim — Die blanke Nachricht klingt beunruhigend: Huhtamaki, der finnische Verpackungskonzern, will sich von seiner Sparte "Films" trennen. Und für diese Abteilung produziert in erster Linie das Werk in Forchheim mit seinen rund 600 Mitarbeitern. Da drängt sich die Frage auf: Sind da Arbeitsplätze in der Großen Kreisstadt gefährdet? "Die Mitarbeiter brauchen sich keine Sorgen machen", wiegelt Standortleiter Gernot Becker ab. Huhtamaki Films sei grundsätzlich "sehr gut unterwegs".
Der Grund dafür, dass die Finnen überlegen, die Sparte zu verkaufen - was neben Forchheim auch jeweils ein Werk in Brasilien, Thailand und den USA betreffen würde - erkläre sich in erster Linie durch die neue Fokussierung auf Lebensmittelverpackungen. Das hat die Firma bereits Ende vergangener Woche auf ihrer Homepage bekannt gegeben. Ebenfalls vor wenigen Tagen wurde öffentlich, dass Huhtamaki für 247 Millionen Euro den indischen Hersteller Positive Packaging Industries übernimmt. "Films" passt somit nicht mehr in das Konzept, weil hier industrielle Verpackungen gefertigt werden.
Becker betont, wie gut sich die Sparte zuletzt entwickelt hat. Ihr Umsatz ist nach Firmenangaben im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 95,7 auf 102,1 Millionen Euro gestiegen. Sogar um 75 Prozent angewachsen ist der Gewinn (erstes Halbjahr 2013: 3,6 Millionen Euro; zweites Halbjahr 2014: 6,3 Millionen Euro).
"Wir sind gesund aufgestellt", sagt Becker und zeigt sich sicher, dass ein neuer Partner gefunden wird, "bei dem wir gut aufgehoben sind". Der Prozess beginne allerdings erst jetzt. Bis der neue Besitzer und dessen Pläne feststehen, werden noch einige Monate vergehen.