Hoher Zuschuss zur Kläranlage möglich

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Die Baugenehmigung für das Projekt in Adelsdorf ist nun rechtskräftig. Bürgermeister Fischkal sieht "Licht am Ende des Tunnels".

Die angestrebte Hochlastfaulung in der Kläranlage Adelsdorf beschäftigt den Gemeinderat bereits seit einigen Jahren. Am Mittwochabend gab Betriebsverbundleiter Hans Schockel dem Gremium in der Aischgrundhalle einen Sachstandsbericht bezüglich der Kompaktfaulung. "Die diversen Genehmigungsvorgänge haben ihre Zeit gedauert", erklärte er und fügte hinzu, dass die Baugenehmigung nun rechtskräftig sei.

"Was sich in den letzten sechs Monaten geändert hat, ist die Kommunalrichtlinie", erklärte Schockel. So habe Adelsdorf nun die Möglichkeit, das Projekt mit bis zu einer halben Million Euro fördern zu lassen. Jedoch mache dies eine Potenzialanalyse erforderlich. Diese könnte laut Schockel das Büro Siekmann, das bereits mit den Planungen für die Hochlastfaulung beauftragt wurde, für 14 000 Euro erstellen. Weitere finanzielle Belastungen für die Gemeinde ergäben sich durch die Strömungssimulation, die eine behördliche Auflage darstelle, sowie ergänzende Leistungen in einer Gesamthöhe von weiteren 20 724 Euro. "So eine Potenzialanalyse dauert im Normalfall vier bis neun Monate", erläuterte Schockel. "Durch das Büro Siekman wurde uns zugesichert, dass das bis Ende Februar/Anfang März erledigt sei."

"Unser Projekt passt zu 100 Prozent in dieses Förderprogramm", meinte Bürgermeister Karsten Fischkal. "Es hat lange gedauert, aber jetzt sehen wir Licht am Ende des Tunnels."

Kostenaufstellung gefordert

Uwe Pöschl (CSU) forderte eine Kostenaufstellung: "Wir fordern schon lang, dass uns die Firma Siekmann informiert."

Mit diesem Ansinnen ist er nicht allein. Auch Norbert Birkner (ABWI) und Jörg Bubel (SPD) bemängelten die fehlenden Informationen. "Seit Jahren stellen wir Gelder ein", sagte Birkner, "aber wir können unseren Bürgern nicht sagen, was die Hochlastfaulung kosten wird."

"Anfang 2015 haben wir beschlossen, das Büro Siekmann zu beauftragen", sagte Bubel. "Zuerst waren es 2,3 Millionen, jetzt 4,6 Millionen. Die halbe Million müssen wir mitnehmen, bei der Kostensteigerung!"

Fischkal schlug einen Vor-Ort-Termin vor, bei dem die Firma Siekmann Rede und Antwort stehen könnte.

Ralf Olmesdahl (ABWI) beschäftigte ein ganz anderes Thema: "Macht die Anlage überhaupt noch einen Sinn, um darauf Strom zu gewinnen?", fragte er. "Vielleicht wäre eine Anlage, die aus dem Klärschlamm Pellets gewinnt, eine bessere Anlage", womit er auf die Anlage in Herzogenaurach anspielte, in der Klärschlamm getrocknet und zu Pellets verarbeitet wird.

Herzogenauracher sind weiter

"Die Herzogenauracher sind zwei bis drei Schritte weiter als wir", erklärte Hans Schockel.

"Lasst uns erst die Kompaktfaulung auf den Weg bringen", sagte Fischkal. "Ich habe bereits Kontakt zu Herzogenaurach; ich habe signalisiert, dass das auch für Adelsdorf interessant wäre. Momentan sind die halt mit der Kompaktfaulung den Schritt weiter."

Tim Scheppe (FW) hakte nach, ob es nicht Verfahren gebe, die "revolutionärer sind als das, was wir hier machen".

Geschäftsleiter Wolfgang Mößlein erklärte, dass mit dem Büro Siekmann der richtige Kandidat mit Erfahrung auf dem Gebiet gewonnen worden sei: "Die bauen uns eine Anlage hin, das wird auch funktionieren. Wir sind nach wie vor auf dem richtigen Weg."