Hochwasser Eine Ortsbegehung in Adelsdorf und den Ortsteilen sollte Erkenntnisse darüber bringen, an welchen Stellen man nachbessern muss, um Überflutungen in Zukunft zu vermeiden.
Das Hochwasser am 10. Juli dieses Jahres hat auch in Adelsdorf seine Spuren hinterlassen, wobei die Ortsteile unterschiedlich stark betroffen waren. Am Freitag besuchte Bürgermeister Karsten Fischkal zusammen mit dem Geschäftsführer des Ingenieurbüros GBI Andreas Zacherl sowie dessen Geschäftsleiter Bernd Ernst und Mitgliedern des Gemeinderates verschiedene Ortsteile, um sich ein Bild vom Ausmaß des Hochwassers zu machen.
Die Anwohner waren eingeladen, bei diesem Termin von ihren eigenen Erfahrungen zu berichten. Erster Stopp war in Nainsdorf, wo vor einer Woche an der Brücke ein Pegelsensor angebracht wurde. Der warnt, wenn der Wasserstand zu hoch ist. Momentan liegt dieser bei 1,16 Meter. Laut des Aischer Feuerwehrkommandanten Andreas Dittner noch etwa zehn Zentimeter über Normal. Bei einem Pegelstand von 1,70 Meter würde Warnstufe 1 ausgelöst, bei 3,40 Meter Warnstufe 2. „Das läuft über eine kostenlose App, die wir unseren Bürgern zur Verfügung stellen“, erklärt Fischkal. Ein Loblied wussten die Nainsdorfer auf die Feuerwehr zu singen, die rechtzeitig gewarnt hatte.
Die Ingenieure nahmen auch den dortigen Damm unter die Lupe. „Der wurde schon mal aufgefüllt“, sagt Hedwig Hahn, „den darf man aber mal wieder erhöhen.“ Peter Noppenberger weiß zu berichten, dass der Damm schon mal gebrochen ist. „Das war 1941“, sagt er. „Meine Mutter hat mir davon erzählt.“ Bernd Seehof hat es in Nainsdorf am Schlimmsten erwischt. Die Fische aus seinem Gartenteich sind auf dem Rasen herumgeschwommen, eine Woche habe er gebraucht, um sein Schwimmbecken sauber zu kriegen.
Die Fleischmanns haben sich selbst geholfen, indem Daniel Fleischmann mit dem Radlader einen Wall aufgeschüttet hat, um sein Anwesen zu schützen. „Wäre die Warnung von der Feuerwehr nicht gekommen, die Zeit hätte nicht gereicht“, so Manuela Fleischmann. Fischkal bietet an, Lehm zur Verfügung zu stellen, um den Wall stabiler aufzuschütten. Er macht aber auch deutlich, dass die Ingenieure nicht vor Ort sind, um Wälle aufzuschütten, sondern Lösungen für alle zu finden. „Es geht darum, so zu handeln, dass es keine Auswirkung auf die anderen Ortsteile hat. Die Situation in den anderen Orten darf sich nicht verschlechtern. Das muss man in Gänze von A bis Z betrachten.“ Er erklärt, dass bei allen Maßnahmen das Wasserwirtschaftsamt das letzte Wort hat. „Aber die geben sich Mühe, die wollen ja auch, dass allen geholfen wird.“
Hühner wurden evakuiert
Zacherl stellt klar, dass jeder aber auch privat einen Teil zum Schutz beitragen muss, beispielsweise in Form einer ortsgerechten Grundstücksentwässerung wie zum Beispiel einer Rückstausicherung. Eifrig schicken unterdessen alle Betroffenen Bilder an Fischkal, welche dieser an das Ingenieurbüro weiterleitet. Diese werden helfen, die Schwerpunkte festzustellen.