"Hochwasserschutz an kleinen Gewässern" interessierte nicht alle Eingeladenen

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"Wasser ist Grundlage des Lebens auf der Erde und Lebenselixier." Andererseits bietet es aber auch Gefahren. Im Rathaus Küps befassten sich Experten mit der...

"Wasser ist Grundlage des Lebens auf der Erde und Lebenselixier." Andererseits bietet es aber auch Gefahren. Im Rathaus Küps befassten sich Experten mit der Hochwasservorsorge durch eine fachgerechte Gewässerunterhaltung an kleinen Gewässern.


An Sturzfluten erinnert

Einen absoluten Hochwasserschutz gibt es nicht. Dennoch muss man sich gerade in Zeiten des Klimawandels umso mehr mit Hochwasserschutz befassen. Durch ein gemeinsames vorausschauendes Handeln im Vorfeld können die Hochwassergefahren gemildert und die Hochwasserschäden durch gezielte Maßnahmen vermindert werden. Hier hat die Gewässerunterhaltung wichtige Aufgaben im Rahmen der Hochwasservorsorge. Mit dem "Hochwasserschutz an kleinen Gewässern" befasste sich im Rathaus in Küps ein Vortrag von Matthias Schrepfermann vom Wasserwirtschaftsamt Kronach. Er ging dabei insbesondere auf urbane Sturzfluten im Landkreis Kronach 2016 und 2017 ein. Er erinnerte dabei an Sturzfluten infolge starker Regenniederschläge in Wickendorf, Lauenhain, Eila und Kronach. Landrat Klaus Löffler brachte die Sturzfluten in Kehlbach und Steinbach am Wald im Jahr 2013 in Erinnerung. Wer konnte sich das jemals vorstellen, dass im höchst gelegenen Ort im Frankenwald einmal eine bedrohliche Hochwassersituation entstehen könnte. Der Landrat sieht darin Auswirkungen des Klimawandels. Sowohl EU, Bund und Länder müssten dabei helfen, soweit wie möglich Schäden vorzubeugen, aber auch bei Schäden größtmögliche Hilfe an Betroffene zu leisten.
Schrepfermann verdeutlichte, wie es zu Starkregen kommen kann und dass Starkregen jeden treffen könne. In der vom Landesamt für Umwelt organisierten Veranstaltung in Küps ging es vor allem um Hochwasserschutz an kleinen Gewässern, wobei er auch die Gewässerlandschaft im Landkreis Kronach näher beleuchtete. Von über 1000 Kilometer fließenden Gewässern stellen die Gewässer 3. Ordnung einen Anteil von 83,4 Prozent im Landkreis Kronach. Für diese Gewässer 3. Ordnung sind die Kommunen verantwortlich. "Kleine Gewässer sind die Kinderstube vieler Fische, prägen unsere Landschaft, vernetzen Lebensräume und sind Schlüssel für Artenreichtum und bieten Erholungsmöglichkeiten." Naturnahe Gewässer stünden zudem für Umwelt- und Lebensqualität und für Hochwasserrückhalt in der Fläche. Deshalb sei es für Kommunen wichtig, das Hochwasserrisiko frühzeitig zu erkennen, wofür es Informationsdienste gebe.
Wie können sich also Kommunen vorbereiten? "Die Gewässer-Nachbarschaften helfen durch regelmäßige Nachbarschaftstage die konkreten fachlichen Bedürfnisse und Anliegen der Unterhaltspflichtigen an Gewässern 3.  Ordnung zu behandeln und fördern den Informationsaustausch", darauf verwies Michael Richter, Sachgebietsleiter am Wasserwirtschaftsamt Kronach, das die Veranstaltung organisierte, und zugleich Nachbarschaftsberater. Richter freute sich, dass der Einladung immerhin Vertreter aus zehn Gemeinden gefolgt seien. Was ihm nicht ganz behagte, Vertreter der Landwirte und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die ebenso geladen waren, zeigten kein Interesse. eh