Eine Delegation mit Fachleuten der kenianischen Wasserwirtschaft besuchte die Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) der Fernwasserversorgung Oberfranken in R...
Eine Delegation mit Fachleuten der kenianischen Wasserwirtschaft besuchte die Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWA) der Fernwasserversorgung Oberfranken in Rieblich. Hier stellte Wassermeister Michael Wunder die Strukturen der FWO mit Aufbereitung, Verteilung und der kaufmännischen Abteilung vor. Außerdem ging er speziell auf die einzelnen Schritte der Trinkwasseraufbereitung ein.
Mit diesen Erkenntnissen können die Besucher die Probleme in ihrem Arbeitsbereich besser lösen und technische Vorschläge erarbeiten, um die Versorgungssituation in Kenia nachhaltig zu verbessern. Im Bereich Wasserbewirtschaftung dieses Landes bilden eine anhaltende Dürre und eine zunehmende Übernutzung der Wasserressourcen, unter anderem durch circa 160 000 weitgehend illegale Wasserbohrlöcher, eine bedrohliche Kulisse für das Land, die auch zu politischen Unruhen führen könnte. Für die privaten und halbstaatlichen Wasserversorger kommt die betriebswirtschaftlich schwierige Situation hinzu, dass der Wasserpreis politisch niedrig gehalten wird und nicht kostendeckend ist (circa 30 Eurocent je Kubikmeter; im Vergleich dazu sind es in Deutschland circa 5,40 Euro/m3). Dies führt dazu, dass die notwendigen Investitionen in die Wasserinfrastruktur teilweise nicht oder über Kredite finanziert werden. Dies führt einerseits zu einer steten Verschlechterung der Infrastruktur und andererseits zu einer immer höheren Verschuldung des Landes. Die mangelnde Trinkwasserversorgung könnte zu einem Auslöser für eine weit größere Fluchtbewegung in Richtung Europa werden. Es gilt daher, den sorgfältigen Umgang mit dieser Ressource zu optimieren und die lokalen Fachkräfte dabei zu unterstützen. Projektziel ist es, die "Fluchtursache mangelnde Wasserversorgung" in Kommunen unter Einbeziehung der Kompetenzen der bayerischen Wasserwirtschaft zu reduzieren. Da in Kenia auch die Gefahr besteht, dass es kriegerische Auseinandersetzungen um Wasser mit den Nachbarstaaten gibt, trägt das Projekt auch zur regionalen Befriedung bei.
mw