Dass Herzogenaurach Müller-Thurgau-Region werden könnte, missfällt dem Bürgermeister. Die Klimaschutzbeauftragte des Rathauses hat mögliche künftige Entwicklungen zusammengefasst.
Bernhard Panzer Es ist ein Thema, das die Menschheit schon jetzt und in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch mehr interessieren muss: der Klimawandel. Doch die globale Erscheinung ist beileibe kein Problem nur für die Politiker der Nationen. Denn im Kleinen muss gearbeitet werden.
Und so betrifft der Klimaschutz auch die Stadt Herzogenaurach. Und das umso mehr, da man ja im Rahmen des "Energie Awards" gewisse Aufgabenfelder erfüllen muss. Herzogenaurach ist eine von wenigen Kommunen, die an dieser Zertifizierung teilnehmen respektive schon Auszeichnungen erreicht haben.
Mignon Ramsbeck-Ullmann, die Klimaschutzbeauftragte im Herzogenauracher Rathaus, hat sich dahingehend nicht nur Gedanken gemacht. Sie hat auch die möglichen Klimafolgen zusammengefasst und erforderliche Maßnahmen erstellt. In seiner Sitzung am kommenden Dienstag soll der Planungsausschuss den Vorschlägen zustimmen.
Dramatische Veränderungen
Da geht es um die so genannte Vulnerabilitätsstudie, die die möglichen Klimaveränderungen abschätzt, die für Herzogenaurach zu erwarten sind. Ramsbeck-Ullmann hat nun aufgelistet, was zu erwarten ist: Auch Bürgermeister German Hacker (SPD) äußerte sich im Vorfeld der Sitzung hierzu.
Es sei wirklich dramatisch, was an Veränderungen zu befürchten ist, sagte Hacker. So decken sich die Erkenntnisse, die wohl spätestens ab dem Jahr 2050 greifen müssten, im lokalen Bereich mit denen, die schon auf weiterer Ebene kommuniziert wurden.
Und was bedeutet das? Der Starkregen werde zunehmen, die Frosttage werden abnehmen, auch werde es vermutlich kaum mehr Schneefall geben. Sicher sei wohl jetzt schon, dass Schneehöhen von 30 Zentimetern und mehr bald nur noch der Erinnerung angehören.
Hacker blätterte bei der Vorbesprechung in der Ausarbeitung seiner Klimaschutzbeauftragten und stellte fest: "Es wird weitaus trockener werden, und wir rutschen in die Müller-Thurgau-Region ab." Ob das für eine Region in Mittelfranken wünschenswert sei, sei dahin gestellt. Konkrete Maßnahmen könne die Stadt unter anderem dahingehend ergreifen, dass das Oberflächenwasser noch besser abgespeichert werden muss.