Der Kreistag Hassberge hat vor kurzem entschieden, das Alte Schloss von Gereuth für die symbolische Summe von einem Euro zu erwerben. Damit soll der V...
Der Kreistag Hassberge hat vor kurzem entschieden, das Alte Schloss von Gereuth für die symbolische Summe von einem Euro zu erwerben. Damit soll der Verfall des Denkmals verhindert werden, weil nur ein geeigneter Eigentümer an die Fördertöpfe kommt. Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Tourismus, Sport und regionale Entwicklung konnten sich bei ihrer Tour durch den nördlichen Landkreis vor Ort ein Bild davon machen, dass diese Bestandssicherung dringend geboten ist.
Am Schloss Gereuth zeigte Landrat Wilhelm Schneider die Notwendigkeit der Bestandssicherung auf. Man habe hier eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Einmal könne man das Schloss sichern. Das sei zwar vor 25 Jahren schon einmal geschehen, „aber das Dach ist ein Schwachpunkt und das dehnt sich in der Statik auf das ganze Gebäude aus. Wenn wir nichts machen, müssen wir später für die Ersatzsicherung sorgen.“ Die zweite Möglichkeit ist eine Sicherungsmaßnahme, die für die nächsten 20 bis 30 Jahre hält, vielleicht auch mit einer Nutzungsmöglichkeit.
Die Mitglieder des Ausschusses konnten sich ein Bild vom Zustand des Schlosses machen, das mit 65 Metern Länge und 11,5 Metern Breite ein bedeutender Baukörper mitten in Gereuth ist. Durch das kaputte Dach dringt Wasser ein und man sieht alte Sicherungsmaßnahmen, welche die Außenwände zusammenhalten. Nach einer ersten Kostenschätzung kommt eine solche Bestandssicherung auf rund eine Million Euro.
Im Pfarrsaal von Pfarrweisach rückte der Tourismus in den Mittelpunkt der Beratungen. Michael Brehm, Leiter der Stabsstelle Regionalförderung , verwies darauf, dass seit dem Jahre 2009 zwischen dem Landkreis und den Gemeinden eine „Arbeitsgemeinschaft Landkreistourismus“ bestehe. Die verantwortlichen Gremien hätten sich aber nun bereiterklärt, die kommunale Einrichtung „Landkreistourismus Hassberge als gemeinsame, verwaltungsinterne Informations- und Arbeitsplattform im Landratsamt Haßfurt einzurichten und zu betreiben“. Um keine Doppelstrukturen zu schaffen und „doppeltes Know-how“ aufzubauen, führe der Landkreis zwar die Geschäfte, übertrage das operative Geschäft aber dem „Haßberge Tourismus e.V.“.
Auf Natur und Kultur ausgerichtet
Susanne Volkheimer, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Haßberge, gab dann einen Bericht von der Arge Landkreistourismus, ausgehend von einem Marketingkonzept, Förderprojekten und der strategischen Ausrichtung auf Natur und Kultur. Dabei stellte sie auch die wirtschaftlichen Effekte durch Übernachtungsgäste für Umsätze in Gastronomie, Einzelhandel und bei Dienstleistern heraus. An Sonderprojekten nannte sie das „Tourenportal“, das man auf der Internetseite einsehen könne. Der Radtourismus habe extrem zugenommen, und dem dienten auch Nischenprodukte wie neue Radtouren . Aber auch die Freizeitbusse erwähnte sie, die noch unter der Corona-Krise zu leiden hätten. Außerdem gebe es weitere Projekte, bei denen man für Qualität auf hohem Niveau sensibilisiere.
Karin Gadamer verwies auf Leader, ein seit Jahrzehnten bewährtes Förderinstrument, das auch für die neue EU-Förderperiode 2023 bis 2027 geplant sei. Der Landkreis konnte für den Förderzeitraum 2000 bis 2006 für Projekte wie Radwegekonzept, IT-Zentrum an der Berufsschule usw. insgesamt 600 000 Euro an Fördermitteln für sich verbuchen. In der darauffolgenden Periode 2007 bis 2013 wurde eine Fördersumme von etwa 1,7 Millionen Euro (Burgenwinkel, Hexenturm Zeil) und von 2014 bis 2022 für 40 Einzel- und Kooperationsprojekte eine Summe von rund 2,5 Millionen Euro für die Region eingesammelt. Die Investitionssumme für diese Projekte liege bei knapp 4,5 Millionen Euro.