Hans Michelbach kämpft mit neuen Zahlen um die fünf Mandate für Oberfranken

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Marco meissner Fünf Abgeordnete vertreten zurzeit die oberfränkischen Interessen im Bundestag. Ob das nach der Wahl 2021 so bleiben wird, steht seit geraumer Zeit zur Debatte. Immer wieder tauchen Vor...

Marco meissner Fünf Abgeordnete vertreten zurzeit die oberfränkischen Interessen im Bundestag. Ob das nach der Wahl 2021 so bleiben wird, steht seit geraumer Zeit zur Debatte. Immer wieder tauchen Vorschläge, Ideen und Gerüchte zu möglichen Neustrukturierungen der Wahlkreise auf. Hintergrund der Diskussionen ist unter anderem eine angestrebte Verkleinerung des Bundestags.

Die mal mehr, mal weniger verbrieften Gedankenspiele beinhalten einerseits die Möglichkeit, dass die oberfränkischen Wahlkreise von fünf auf vier reduziert werden könnten, andererseits wäre eine Neuordnung der Gebiete denkbar. Ein Ausweiten oder gar Auflösen des bestehenden Wahlkreises Coburg mit dem Kreis Kronach sowie Geroldsgrün (Kreis Hof) wäre dann nicht ausgeschlossen.

Eigentlich hätte sich in diesen Tagen bereits eine Entwicklung abzeichnen sollen. Ab 25. Juni 2020 dürfen schließlich schon die Bewerber gewählt werden.

Nun wurde stattdessen den Verantwortlichen für die Wahlkreiseinteilung ein Signal gesendet, wie der heimische Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (CSU) auf Nachfrage des Fränkischen Tags feststellt. Er sprach sich schon 2019 in unserer Zeitung klar für eine Verschlankung des Bundestags aus. Von Anfang an betonte er allerdings, dass darunter nicht die Gebiete leiden dürften, die ohnehin von einem negativen demografischen Faktor betroffen sind. Oder diejenigen, deren Abgeordnete jetzt schon weite Wege für die Ortstermine zurücklegen müssen.

Um aktiv gegen eine denkbare Schwächung Oberfrankens bei der Wahl 2021 vorzugehen, hat Michelbach sein Büro die zugrunde gelegte Bevölkerungsstatistik gegenrechnen lassen. "Alle Gemeinden wurden von meinem Büro abgefragt", erklärt er. Und die Zahlen stimmen ihn positiv. Sie zeigten nämlich, dass kein Veränderungsbedarf in der Region bestehe. Im Wahlkreis Coburg habe Kronach zwar Einwohner verloren - aber längst nicht so viele, wie laut Mikrozensus ursprünglich hochgerechnet worden sei. "Coburg hat zudem stetig an Einwohnern zugenommen und die Entwicklung in Kronach somit aufgefangen."

Michelbach betont daher - auch im Namen seiner vier oberfränkischen Mitstreiter im Bundestag: "Es besteht keine Notwendigkeit für eine Änderung. Nach unserer Auffassung entsprechen die hochgerechneten Zahlen nicht den Tatsachen." Würde diese Argumentation Gehör finden wäre eine Reduzierung der oberfränkischen Wahlkreise aus Michelbachs Sicht hinfällig. Und er ist zuversichtlich, dass seine Argumente ziehen: "Man müsste uns ja jetzt Handlungsbedarf anhand anderer Zahlen nachweisen. Aber wir haben die Einwohnermeldeämter abgeklappert. Unser Zahlen stimmen also, während nur Hochrechnungen dagegen stehen." Und nicht zuletzt in Zeiten von Corona, wo allerorten viel Gesprächsbedarf bestehe, zeige sich, dass die hiesigen Abgeordneten nicht noch größere Gebiete abdecken könnten.