Michael Busch Die Wahlen in einer schwierigen Zeit sind vorbei. Die konstituierende Sitzung hat stattgefunden und nun heißt es den politischen Arbeitsalltag anzugehen. Sowohl Bündnis 90/Die Grünen, al...
Michael Busch Die Wahlen in einer schwierigen Zeit sind vorbei. Die konstituierende Sitzung hat stattgefunden und nun heißt es den politischen Arbeitsalltag anzugehen. Sowohl Bündnis 90/Die Grünen, als auch der Vertreter von "Die Partei" haben mitgeteilt, wie sie die momentane Situation bewerten und wie sie sich die Zukunft vorstellen.
Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen starten zufrieden in die Legislaturperiode, denn mit fast 17 Prozent wurde ein Rekordergebnis in Herzogenaurach erreicht. "Wir sehen das Ergebnis als eine Bestätigung unserer Arbeit in den vergangenen Jahren und zugleich als Motivation und Auftrag, unser Engagement für Herzogenaurach weiterhin verantwortungsvoll fortzuführen", erklärt Reta Müller-Schimmel.
Spannend sei die Frage der Mehrheitssuche gewesen, da sowohl die CSU als auch SPD auf die Grünen hätten nicht verzichten können. Inhaltlich habe sich beim letztlich vereinbarten Zusammenschluss wiederfinden können. Auf gemeinsame haushaltsrelevante Kernthemen habe man sich schnell einigen können. Müller-Schimmel: "Diese Themenfelder erfolgreich weiterzuentwickeln und umzusetzen war unser gemeinsamer Konsens." Darunter fallen die Fortführung und Ausbau der Klimaschutzprozesse, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, der bedarfsorientierte Ausbau der Ganztageskinderbetreuung, die Umsetzung der Stadt-Umland- Bahn, die Stärkung der Innenstadt und des Radverkehrs und schließlich der Neubau des Rathauses und die Schlosssanierung.
Auf Augenhöhe diskutieren
"Wir freuen uns besonders über unseren 2. Bürgermeister Georgios Halkias. Noch nie hat ein Grüner dieses Amt in der Stadt ausüben dürfen", heißt es in der Mitteilung.
Die Wahlinterpretationen der CSU, dass dem Wählerwillen nicht Rechnung getragen werde, erschließe sich den Grünen allerdings nicht. Die grüne Stadtratsfraktion hat mit Mark Deavin einen Stadtrat hinzugewonnen und arbeitet weiterhin mit der SPD zusammen. "Wir sind somit stärker als je zuvor. Dadurch
können wir jetzt gestärkt und nahezu auf Augenhöhe mit unseren alten und neuen Partnern zusammenarbeiten", erklärt Müller-Schimmel. "Ganz im Gegensatz zur CSU, die aufgrund ihres taktischen Zuges mit der Ausgliederung der JU dem Wähler gleich zweimal schwarze Politik anbieten konnte und dadurch mit 51 statt 30 Personen zur Wahl angetreten ist. Dennoch sind sie zusammen nicht über die 10 Sitze gekommen, die die CSU schon vorher alleine hatte."
In der konstituierenden Sitzung habe man gesehen, dass etliche Stadträte, inklusive den Grünen, dazu bereit sind, auch über die Parteigrenzen hinweg zu arbeiten und abzustimmen. Jetzt liege es auch an der CSU, nicht weiter zu schmollen, sondern sich konstruktiv in die Stadtratsarbeit einzubringen.