Kunst Das Erlanger Jugendparlament hatte sich nach der Anregung einer Jugendlichen dafür eingesetzt, dass Flächen zum Sprayen zur Verfügung gestellt werden. Am Wochenende wurden die besten Entwürfe des Wettbewerbs verwirklicht.
Erlangen — An Pfingsten erreichte der vom Erlanger Jugendparlament ausgeschriebene Graffiti-Contest seinen Höhepunkt. Die Sieger der Ausschreibung konnten zu den Spraydosen greifen und die vom städtischen Referat für Planen und Bauen zur Verfügung gestellte Fläche offiziell besprühen.
Bei strahlendem Sonnenschein zeigten die Erst- und Zweitplatzierten ihr Können und verwandelten die Brücke in der Pappenheimer Straße über die Altaurach bei Kriegenbrunn in ein wunderschönes Kunstwerk. Von 10 bis 19 Uhr waren beide Teams beschäftigt, viele Fußgänger und Radfahrer haben das Werk bereits begutachtet.
Die meisten begrüßten die Kunst. "Doch leider ist Graffiti im öffentlichen Raum immer noch ein heikles Thema", teilt Hannah Müller-Hillebrand mit. Sie ist Mitglied des Jugendparlaments und war für die Aktion federführend zuständig.
Für diese Kritik herrschte bei den Gewinnern Unverständnis. "Uns Sprayern geht es nicht darum, etwas kaputt zu machen. Durch unsere Arbeit entstehen letztendlich Wandgemälde, die danach für Jeden frei zugänglich sind und die Umgebung mit individuellen Farben und Formen ausschmücken", sagen die Erstplatzierten Sven und Hanna. "Graffiti sind Ausdruck meiner Seele und eine Stimulation, individuelle Kunst zu kreieren", fügen die Zweitplatzierten hinzu, die auch schon in Bamberg unter ihrem Künstlernamen Hummas (a.k.a. Komar und Siro) bekannt sind. Hinter einem schönen Graffito stecke sehr viel Arbeit, Zeit und Mühe. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Diese Aktion zeigt, wie man mit kreativem Talent schlichte Architektur in ein individuelles Kunstwerk verwandeln kann.
Auch die Künstler sind mit ihrem Werk zufrieden: "Wir möchten uns bei der Organisatorin Hannah Müller-Hillebrand, dem gesamten Jugendparlament für das Sponsoring und beim Zweitplatzierten-Team für die Zusammenarbeit bedanken. Wir hoffen, dass Ähnliches durch die Bereitstellung von freien Wandflächen auch in Zukunft möglich gemacht werden kann", sagen Sven und Hanna. Der Graffiti-Contest entstand aufgrund einer persönlichen Anfrage ans Jugendparlament. red