Gräfenbergbahn ist länger gesperrt

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Die Gräfenbergbahn steht, hier am Bahnhof Kalchreuth. Foto: Martin Rehm
Die Gräfenbergbahn steht, hier am Bahnhof Kalchreuth.  Foto: Martin Rehm

Am Montag teilte die Bahn mit, dass die Strecke zwischen Kalchreuth und Gräfenberg bis 10. Dezember wegen Bauarbeiten stillgelegt ist. Die Fahrgäste, vor allem Schüler, würden unter dem Ersatzverkehr leiden, kritisieren MdL Thorsten Glauber und Stadtrat Matthias Striebich.

Wie die Deutsche Bahn am Montag mitteilte, ist auf der Gräfenbergbahn bereits seit Samstag bis voraussichtlich Sonntag, 10. Dezember, zwischen Kalchreuth (Kreis Erlangen-Höchstadt) und Gräfenberg kein Zugverkehr möglich. Der Grund sind "kurzfristig notwendige Arbeiten an einem Bahndamm".
Zwischen Kalchreuth und Eschenau kam es auf Grund eines Wassereintrags zu einer Durchfeuchtung des Bahndamms auf einer Länge von 100 Metern. Der Bahndamm muss deshalb durch Aufschüttungen stabilisiert werden. Für die Dauer der Arbeiten, die voraussichtlich drei Wochen dauern, werden alle Züge der Gräfenbergbahn zwischen Kalchreuth und Gräfenberg durch Busse ersetzt. Die Züge zwischen Nürnberg-Nordost und Kalchreuth fahren regulär.
In einer Pressemitteilung wunderte sich der Forchheimer MdL Thorsten Glauber (FW), dass von der Sperrung der Strecke der Gräfenbergbahn nichts bekannt war. Das bedauerte eine Sprecherin der Bahn am Montag, beteuerte jedoch, bereits am Freitag diese Informationen an die Öffentlichkeit in Form eines "Streckenagenten" geschickt zu haben.
Doch Gräfenbergs Grünen-Stadtrat Matthias Striebich und Glauber ärgern sich darüber, dass der angekündigte Schienenersatzverkehr nicht funktioniere. Von Verzögerungen für Pendler und Schüler sei der Deutschen Bahn nichts bekannt, sagte die Sprecherin: "Wir bedauern, dass der Ersatzverkehr am Montagmorgen nicht zufriedenstellend geklappt hat und entschuldigen uns bei unseren Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten. In Abstimmung mit unserem Busunternehmer sind wir bemüht, dass ab Dienstag ausreichend Kapazitäten bereitgestellt werden."
In einer E-Mail an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn in Bayern, Klaus-Dieter Josel, schreibt Glauber: "Wie in unserem Telefonat heute besprochen, ist es für mich als Verkehrspolitiker nicht nachvollziehbar, wie planlos die Deutsche Bahn Schienenersatzverkehr organisiert. Wenn eine Streckenstilllegung wie die der Strecke nach Gräfenberg bis 10. Dezember notwendig wird, erwarte ich, dass der Busersatzverkehr inklusive der Schülerbeförderung bedarfsgerecht organisiert ist." Das bedeutet für Glauber, dass die Beförderungen mehrerer Hundert Schüler zu jeder Zeit gewährleistet sein müsse. "Dass die Schüler über Stunden an den Haltestellen stehen, ist nicht akzeptabel - erst recht nicht im November und Dezember", lässt Glauber in dem Schreiben wissen. Er erwartet ab sofort einen "reibungslosen und verkehrssicheren Ablauf sowohl der Schülerbeförderung als auch des Schienenersatzverkehrs bis zum Ende der Streckensperrung.
Nach Rücksprache mit dem Landratsamt Forchheim, so hat Glauber weiter erfahren, sei das Sachgebiet Öffentlicher Personen-Nahverkehr (ÖPNV) über die Streckensperrung nicht informiert worden. Da der Landkreis seine Schülerbeförderung auf die Gräfenberg-Bahn übertragen hat, ist es für den MdL umso weniger verständlich, dass das Sachgebiet nicht informiert worden sei. Der Gräfenberger Stadtrat Matthias Striebich prangert in einer Pressemitteilung "unerträgliche Zustände" auf der Gräfenbergbahn an. Er schlägt eine gemeinsame Aktion der betroffenen Gemeinden vor, um der Deutschen Bahn die "dramatische Situation" vor Augen zu führen.
Matthias Striebich vom Ortsverband "Gräfenberger Oberland" Bündnis 90/Die Grünen schreibt: "Es geht so nicht weiter. Es ist eine Zumutung. Wir haben ohnehin schon seit Wochen dauernd Störungen, Zugausfälle und stundenlange Verspätungen. Jetzt ist der Schienenersatzverkehr miserabel organisiert, obwohl es jetzt mehrere Tage Zeit gab, das vorzubereiten."
Die Leute warten laut Striebich stundenlang auf den Bus, dann komme einer, der aber ab Igensdorf rappelvoll sei. Der Anschluss auf den Zug klappe auch nicht. Die Passagiere würden bis zu drei Stunden für die einfache Fahrt brauchen und seien entsprechend sauer. red