Gößweinsteiner Räte streiten über Zäune und Gehwege

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Im kommenden Jahr soll in Gößweinstein eine neue Schulturnhalle gebaut werden, die Schätzungen zufolge zwei Millionen Euro kosten könnte. Deshalb steigt die...

Im kommenden Jahr soll in Gößweinstein eine neue Schulturnhalle gebaut werden, die Schätzungen zufolge zwei Millionen Euro kosten könnte. Deshalb steigt die Investitionsumlage der Gemeinde Gößweinstein für den Schulverband Gößweinstein-Obertrubach nächstes Jahr laut Finanzplan auf 724 000 Euro an.
Die Turnhalle war deshalb auch einer der Diskussionspunkte im Haupt- und Finanzausschuss. Georg Lang (CSU) wollte prüfen lassen, ob eine Generalsanierung der alten Turnhalle nicht günstiger wäre, zumal man nur eine Einfachturnhalle gefördert bekomme. Würde man eine Zweifachturnhalle gefördert bekommen, wonach es derzeit wegen den Schülerzahlen aber nicht aussehe, dann wäre Lang für den Abriss und einen Neubau. "Ob es ein Neubau wird, wissen wir noch nicht", so dazu Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG).
"Wir sind nicht das Gremium, das darüber entscheidet", wandte Rainer Polster (FWG) ein. Dies sei der Schulverbandsrat. "Wir zahlen immerhin 80 Prozent dazu", konterte jedoch Lang. Ein weiteres Thema war die Forderung der Gemeindeunfallversicherung, eine Absperrung im Wald oberhalb des Freibads zu errichten.
Hintergrund ist ein Vorfall, bei dem ein Kind unter der defekten Absperrung durchrutschte.


Gemeinde in der Haftung

Die günstigste Lösung, um der Forderung der Versicherung nachzukommen, wäre ein Zaun für 3000 Euro. Dieser würde das Gelände auf Höhe des Schützenhauses gänzlich vom Freibadgelände abtrennen. Dies gefiel Lang aber gar nicht. "Mit Zäunen machen wir uns alles kaputt", klagte er.
Stattdessen nahm der CSU-Gemeinderat und ehemaliger Gößweinsteiner Bürgermeister die Eltern in die Pflicht. Sie müssten auf ihre Kinder entsprechend aufpassen. Hierzu erklärte Zimmermann, dass die Gemeinde im Fall eines Unfalls jedoch in der Haftung sei. Es blieb deshalb bei der Errichtung eines Zauns für den Preis von 3000 Euro für den Zaun.
Auch ein geplanter Gehweg entlang der Staatsstraße in Kleingesee für 40 000 Euro sorgte für Debatten. Lang fürchtete, damit einen Präzedenzfall zu schaffen. "Wenn wir so was anfangen, können wir in Zukunft alle Gehwege selbst bauen", so Lang. "Wir sind momentan dabei, Ebermannstadter Verhältnisse zu schaffen", legte er nach. Was Lang damit meinte: eine Satzung zu haben, ohne diese aber anzuwenden. Geändert würde aber auch dieser Haushaltansatz nicht.