Geradlinige Interessenvertretung

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Bei der Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Rings junger Landwirte (von links): Hermann Schiller, Stefan Walter, Helmut Ott, Thomas Kormann, Martin Baumgärtner, Johann Vogel und Sebastian Thiem Foto: Franz Galster
Bei der Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Rings junger Landwirte (von links): Hermann Schiller, Stefan Walter, Helmut Ott, Thomas Kormann, Martin Baumgärtner, Johann Vogel und Sebastian Thiem  Foto: Franz Galster

Klein, aber fein feierte der Ring junger Landwirte Forchheim (RJL) sein 25-jähriges Bestehen im Gasthaus Ehrenbürg, Schlaifhausen. Einführend blickten die J...

Klein, aber fein feierte der Ring junger Landwirte Forchheim (RJL) sein 25-jähriges Bestehen im Gasthaus Ehrenbürg, Schlaifhausen. Einführend blickten die Junglandwirte Christoph Schmidt, Ermreus, und Stefan Greif, Pinzberg, zurück bis zum 3. Dezember 1991, als sich der Ring junger Landwirte an gleicher Stelle mit 30 Junglandwirten zur Gründungsversammlung getroffen hatte. Der Zuspruch war damals groß.
Wiederholt fiel der Name Thomas Kormann, der das Ganze ins Rollen brachte und im Lauf der Zeit immer wieder als der große Anschieber wirkte. Ziel war es, sich mit den Zielen und Problemen der Landwirtschaft selbstständig und neutral auseinanderzusetzen, sich auch mit anderen auszutauschen, führte Christoph Schmidt aus.
Aktuell gebe es eine achtköpfige Vorstandschaft, erklärte Stefan Greif. Er hob die gute, öffentlichkeitswirksame Arbeit von Vorsitzendem Sebastian Thiem hervor. Lehrfahrten, Referate, Mitwirkung am Kreiserntedankfest, Öffentlichkeitsarbeit, aber auch Geselliges wie der Ehemaligenball der Landwirte seien nur einige der vielen Veranstaltungen über das Jahr.
Braucht es den Ring noch?, fragte Martin Baumgärtner, Landesgeschäftsführer der Bayerischen Jungbauern (BJB) in seinem Grußwort in die Runde. Ihn werde es auch in 25 Jahren noch geben, gab er selbst die Antwort. Dabei lobte er die gradlinige Vertretung der Positionen in der Jungbauernschaft im RJL. Die Kommunikation bis hinein in den Bund sei eminent wichtig. "Der RJL beeinflusst auch meine Arbeit im BBV", sagte der Bezirkspräsident des BBV, Hermann Greif, in seinem Grußwort. Der RJL bringe Neuigkeiten und wissenschaftliche Beiträge in den Landkreis Forchheim.
Auf die Vielseitigkeit des Landkreises Forchheim mit Ackerbau, Sonderkulturen bis hin zur Fischzucht ging auch Landrat Hermann Ulm ein. Der Austausch zeichne den RJL aus, stellte Ulm fest. Den Leuten klarmachen, woher die wertvolle und schöne Naturlandschaft kommt, war eine Anregung von MdL Michael Hofmann. Zu viele Menschen haben nach seinen Worten keinen Zugang mehr zur Landwirtschaft. Umso wichtiger sei die Arbeit des RJL.
Breiten Raum nahm schließlich eine Talkrunde ein. Neben den Gastrednern nahmen Klaus Schwab, Agrarreferent der Erzdiözese Bamberg auf Burg Feuerstein, und Reinhold Wunder vom Amt für Landwirtschaft in Bamberg daran teil. Klaus Dorsch von der Fachzeitschrift TopAgrar moderierte die Diskussion. Landfraß, Erhalt der Kulturlandschaft, die äußerst kritische Preisentwicklung in der Landwirtschaft und richtige Tierhaltung bildeten zentrale Themen. Die klein strukturierte Landwirtschaft Frankens, besonders in Forchheim, spielte zudem eine wesentliche Rolle. Dies veranlasste Reinhold Wunder zu einem eher düsteren Ausblick auf die Zukunft der Landwirte in der Region. Die übrigen Teilnehmer verwiesen auf die mannigfaltigen Sonderkulturen, Direktvermarktung, Tourismus oder auch Energiewirtschaft, die zusätzliche Möglichkeiten eröffneten und die Gegend prägten. Zur Schönheit der Natur komme aber auch der Naturschutz, der den Landwirten das Leben nicht leichter mache.
Klaus Schwab sah in der kleinteiligen Struktur in der Metropolregion auch Chancen wie die Direktvermarktung oder den Tourismus. Letztlich freute sich Sebastian Thiem über das Interesse der Politiker an diesem Abend. Das mache Mut auf die Zukunft im Landkreis Forchheim. Wiederholt angesprochen wurde auch das Imageproblem, an dem es zu arbeiten gelte. Der RJL Forchheim umfasst 152 Mitglieder, dazu kommen 2997 Mitglieder im BBV-Kreisverband.
Letztlich galt es auch, zwei besonders verdiente Mitglieder zu ehren. Stefan Schiller als ehemaliger Bildungsreferent der Bezirksgeschäftsstelle Bayreuth war angereist, um zusammen mit Stefan Walte aus Hof, Bezirksvorstand des BJB, Helmut Ott mit dem bronzenen Ehrenabzeichen der BJB auszuzeichnen. Sebastian Thiem ehrte Gründungsmitglied Thomas Kormann für seine besonderen Verdienste. Franz Galster