Gemeinderäte mit Motorsägen im Einsatz

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Geschafft, aber glücklich. Die Wonseeser Gemeinderäte nach ihrem Arbeitseinsatz an den Wacholderhängen. Foto: Katharina Müller-Sanke
Geschafft, aber glücklich. Die Wonseeser Gemeinderäte nach ihrem Arbeitseinsatz an den Wacholderhängen. Foto: Katharina Müller-Sanke

von unserer Mitarbeiterin  Katharina Müller-Sanke Wonsees — Mit 180 Hektar Wald ist die Gemeinde Wonsees eine der größten Waldbesitzer im Landkreis Kulmbach. Doch die Bewirtschaftu...

von unserer Mitarbeiterin 
Katharina Müller-Sanke

Wonsees — Mit 180 Hektar Wald ist die Gemeinde Wonsees eine der größten Waldbesitzer im Landkreis Kulmbach. Doch die Bewirtschaftung ist eine Wissenschaft für sich. Sicher, der Markt hat professionelle Unterstützung von Förster Peter Nützel, aber am Ende des Tages sind es doch die Gemeinderäte, die die Entscheidung über Investitionen, den Einsatz der Arbeitskräfte und vieles weitere treffen müssen.
"Der Gemeinderat ist nach der letzten Wahl fast völlig neu," gibt Bürgermeister Andreas Pöhner zu bedenken. "Daher haben wir bald beschlossen: Es kann nicht schaden, wenn wir uns mit dem Thema Wald eingehender befassen."

Informationen aus erster Hand

Gesagt getan. Vor wenigen Wochen hat Förster Peter Nützel in einer Gemeinderatssitzung informiert, wie das Forstgebiet bewirtschaftet wird, wo es Veränderungsbedarf gibt und wo erforderliche Weichen gestellt werden müssen. Wer führt eigentlich die Pflege durch? Welche Aufgaben müssen vergeben werde und welche kann der Bauhof selbst erledigen? Wie kann man dafür sorgen, dass der bewirtschaftete Wald möglichst viel und langfristig Ertrag abwirft? Welche Gerätschaften werden benötigt? Viele Fragen, denen der neue Gemeinderat künftig nachgehen muss.
Und dann gab es da noch den zweiten Teil der Informationskampagne in den eigenen Reihen. Bürgermeister Pöhner und fast alle Ratsmitglieder rüsteten sich mit Motorsägen und Schnittschutzhosen aus und brachen zu einem Arbeitseinsatz in den Wald auf. Ziel war, dass die Entscheidungsträger am eigenen Leib erfahren, welcher Aufwand tatsächlich hinter der Pflege dieses Besitztums steckt.
An den Wachholderhängen, einem Landschaftsschutzgebiet bei Wonsees, erklärte Förster Nützel, wie dieses Areal gepflegt werden muss und wie dieses wichtige Naturdenkmal erhalten werden kann. Der Gemeinderat beseitigte auf Anweisung Nützels Hecken und Sträucher, damit später dort Kiefern geerntet werden können.
"Es ist immer eine andere Sache, wenn man sich selbst damit auseinandersetzt", so Bürgermeister Pöhner. Die Gemeinderäte waren am Ende ausgepowert, Peter Nützel glücklich über die Arbeit und der Bürgermeister dankbar für das große Interesse. Alle waren sich einig: Eine solche Aktion sollte durchaus wiederholt werden.