Mit Alwin Gebhardt (57) von der Demokratischen Wählervereinigung kommt der neue Bürgermeister von Unterleinleiter aus dem Ortsteil Dürrbrunn.
JOsef Hofbauer Als Leiter des Vertriebsteams der Malteser in der Diözese Bamberg ist Alwin Gebhardt eine Führungspersönlichkeit. Planen, vorbereiten, ausführen, besprechen, reflektieren, dazu der Kontakt mit Kunden in Kliniken, Krankenhäusern und Pflegediensten, all das sind Eigenschaften, die dem künftigen Bürgermeister von Unterleinleiter in seinem neuen Amt zugute kommen.
Der 57-jährige gelernte Bankkaufmann und Verwaltungsleiter engagiert sich im kirchlichen Bereich genauso wie im sozialen Bereich. Als Zugführer einer Katastrophenschutzeinheit übernahm er Verantwortung für eine 32 Mann starke Truppe und das entsprechende Hilfsmaterial. Aktuell engagiert er sich beim Malteser-Unterstützungs-Team (MUT) in Bamberg in der Pandemieabwehr. "Ich brauche den persönlichen Kontakt zu den Menschen", unterstreicht Gebhardt, den seine Kollegen als fürsorglich, achtsam, begeisternd und begeisterungsfähig beschreiben. So steht es zumindest auf der Kaffeetasse, die ihm seine Mitarbeiter geschenkt haben und die den ganzen Tag auf seinem Schreibtisch steht.
Erfolg spiegelt sich nicht in Geld
Deshalb fällt es dem aktiven Feuerwehrmann Gebhardt auch schwer, gegenwärtig das Haus nicht verlassen zu dürfen. "Ich bin viel lieber unterwegs", gesteht der sozial geprägte Spitzenkandidat der Demokratischen Wählervereinigung, der am liebsten die Denkweise in den Köpfen der Menschen verändern würde. Mehr Umweltbewusstsein und weniger Wegwerf-Mentalität stehen auf seiner Wunschliste ganz oben. Persönlich sind ihm die Familie, das dörfliche Zusammenleben und der Zusammenhalt in der Gesellschaft sowie die Gesundheit am wichtigsten. Als persönliche Stärken werden Gebhardt seine Arbeitsmoral, die Kommunikationsfähigkeit und Überzeugungskraft sowie seine Gelassenheit attestiert. Für den bodenständigen Mann, der die Gemeindepolitik aktiv mitgestalten will, spiegelt sich der Erfolg nicht im Geld wider. " Erfolg habe ich", definiert Gebhardt, "wenn ich jemanden überzeugen konnte und sich dieser Mensch mit mir auf den Weg macht, um gemeinsam eine Idee umzusetzen."
Aktiv bei "Credo"
Sein Lebensmotto kennzeichnet einen zutiefst menschlichen Charakter. "Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden als mit unseren vermeintlichen Guttaten", zitiert Gebhardt den Humanisten und Theologen Dietrich Bonhoeffer. Mit ihm gemeinsam hat der neue Bürgermeister von Unterleileiter die Zivilcourage und das gelebte Christsein.
Dazu gehört auch Gebhardts Engagement in der ökumenisch ausgerichteten Kirchenband "Credo", deren Ziel es ist, neues geistliches Liedgut in die Gottesdienste zu bringen. Inspirieren lässt sich die Gruppe unter anderem vom Liedgut der Veranstaltungen auf Burg Feuerstein.
"Mein Mut liegt darin, neue Wege zu beschreiten", erklärt der neue Bürgermeister, der aber immer eine "ehrliche Linie" fahren will. Es sei durchaus möglich, auch unangenehme Dinge so rüberzubringen, dass der andere dies annehmen kann, findet Gebhardt. Wichtig sei der wertschätzende Umgang mit den Menschen.
Seine Aufgaben geht der Vertriebsleiter strukturiert an. Die Stärke jedes einzelnen betonen und partielle Schwächen durch das Team auffangen, umschreibt Gebhardt seine Führungsstrategie. Stress lasse sich durch genaue Planung weitgehend vermeiden. Überbelastung und Nervosität entstünden nur durch falsche Planung oder das Unvermögen, Aufgaben zu delegieren. "Das muss man lernen", hat der Malteser festgestellt.