In der siebten Auflage verspricht die Veranstaltung in Ebern interessante Neuerungen. Attraktion ist eine Greifvogelschau.
Eckehard Kiesewetter Ebern geht mit der Zeit und ist andererseits stolz auf seine reiche Vergangenheit. Da passt so ein Mittelaltermarkt perfekt ins Konzept. Derartige Retro-Veranstaltungen liegen im Trend, die historische Stadt bietet eine tolle Kulisse, und touristisch interessant sind Mittelaltermärkte allemal. Mehr jedenfalls als das Altstadtfest, sagt Helen Zwinkmann. Sie als Tourismusfachkraft muss es wissen.
Sie war es auch, die das Mittelalterfest bei ihrem Amtsantritt vor sieben Jahren in die Kleinstadt brachte. Sechs Anläufe hat das Marktfest in der Zwischenzeit erlebt und zugegebenermaßen bereits ein wenig Staub angesetzt. Das hatte sich in sinkenden Besucherzahlen widergespiegelt.
Mit neuer Struktur
Doch das siebte Jahr soll nicht das "verflixte", sondern das bisher beste werden. Dafür sprechen etliche neue Ideen, ein Schauplatzwechsel und Attraktionen, wie man sie von anderen Mittelaltermärkten kennt. "Wir haben die Struktur komplett verändert, Essen, Trinken und Programm rund um den Grauturm gebündelt und den Flyer ganz anders aufgebaut", erklärt Helen Zwinkmann.
Viele der neuen Impulse verdankt die Marketing-Strategin Karin Fenn. Die Handwerkerin aus Welkendorf ist bekennender Mittelalterfan: "Allzeyt zu jedem Spaß bereyt, so verbring' ich meyne und Eure Zeit", verrät sie auf ihrer Homepage. Mit ihrem Angebot von Lagerwaren und Weidenprodukten war sie selbst beim Eberner Mittelalterfest vertreten und hatte obendrein Kinderbelustigungen angeboten. Als "Karin, die Gerümpelhexe" besuchte sie über Jahre hinweg derartige Märkte in der gesamten Republik. Sie weiß, was dem Eberner Mittelalterfest bislang fehlte, und ließ ihre Beziehungen spielen. Heraus kam ein neues Konzept, das sich laut Zwinkmann von den vergangenen Jahren deutlich abgrenzt, neue Kontakte, neue Akteure und neue Impulse. Die Plakate in vier verschiedenen Varianten und der neue Facebook-Auftritt, der bis gestern bereits mehr als 2700 Interessenten fand, lassen's erahnen.
Greife und Eulen als Attraktion
So kündigt die Tourismuskraft für das Spektakel am Samstag, 15., und Sonntag, 16. Juni, eine Greifvogel-Flugschau und Kampfvorführungen "echter Ritter" an, die eigens aus dem hohen Norden anreisen. Ein Gaukler wird seinen Schabernack treiben, und auch der Chirurgus hat sich wieder angekündigt. Ob er womöglich auf den jüngst verloren gegangenen vierten Eberner Hausarztsitz spekuliert?
Publikumsträchtig waren in den vergangenen Jahren bereits die Feuershows und die Auftritte der Geschichtenerzähler. Erlebnisse der Familie Steinkauz gibt es im Wolz'ngarten zu hören. Der Märchenzwerg darf ausnahmsweise mal hoch hinaus, denn für ihn ist die Türmerstube im Grauturm reserviert, und Mascarius entführt in einem Zelt ins Märchenland.