Derzeit baut ein Storchenpaar auf dem Rathaus direkt neben der Sirene sein trautes Heim. Doch dort darf es nicht bleiben.
Wohnraum ist ja überall sehr nachgefragt. Nicht nur in Städten wie München oder Bamberg. Auch in Frensdorf, der attraktiven Wohngemeinde im Dunstkreis von Bamberg, ist ein junges Paar auf der Suche, das fest entschlossen scheint, eine Familie zu gründen: Neben den "alteingesessenen", die auf dem ehemaligen Gasthof Pickel eine Bleibe haben, sind seit kurzem zwei weitere Störche auf der Suche nach einem Zuhause.
Derzeit "bauen" die Neubürger auf dem Dach des Frensdorfer Rathauses an einem neuen Domizil. Direkt neben der Sirene, was einem "trauten Heim" im Alarmfall sicher nicht zuträglich wäre. Im vergangenen Jahr hatten sie sich ja den Gasthof des Bauernmuseums für ihr Nest ausgesucht. Dort hatten sie einfach "wild" und ohne jegliche Genehmigung einen Schornstein mit Beschlag belegt. Was natürlich nicht so ohne weiteres geht, zumindest wenn der Kamin für einen Ofen gebraucht wird. Ergo wurde das in "Heimarbeit" von der Familie Adebar gebaute Nest entfernt. Nachbarn, die sich sehr um die Störche sorgen, sind jedoch der Meinung, für die Entfernung wäre eine Genehmigung nötig gewesen. Zudem hätte nach Auskunft des Landesbunds für Vogelschutz sofort für einen Ersatz gesorgt werden müssen.
Auf dem Frensdorfer Rathaus können die Störche aber auch nicht bleiben, so Bürgermeister Jakobus Kötzner. Vom Landkreis, als dem Eigentümer des Museums, wurde daher ein "Gestell", also ein Unterbau für ein Storchennest, in Auftrag gegeben. Es soll auf dem Dach des Museumsgasthofs montiert werden.
Bürgermeister kümmert sich
Hergestellt hat es Thomas Stahl aus Burgebrach. Es sei bereits so gut wie fertig, erklärt er auf Nachfrage. Allerdings werde zum Anbringen eine Feuerwehrleiter benötigt und die sei derzeit schwer zu bekommen. Die Feuerwehren dürften wegen der Krise momentan nur Einsätze fahren. Nun will sich Bürgermeister Kötzner, zugleich auch Vorsitzender des Fördervereins Bauernmuseum, darum kümmern, dass das Problem möglichst schnell gelöst wird.
Schließlich ist Frensdorf seit langem eine Storchengemeinde. Nicht zuletzt der Brunnen auf dem Marktplatz gibt davon Auskunft. Auch auf dem Klostergebäude in Schlüsselau hat Meister Adebar ein Zuhause gefunden. So wie übrigens im gesamten Talgrund der Reichen Ebrach. Angefangen bei Schlüsselau im Osten, finden sich Störche in Sambach, Steppach und gleich mehrere auf dem Heinershof in Stolzenroth.
Weiter Richtung Westen gibt es Störche in Mühlhausen, Wachenroth, Schlüsselfeld und jetzt auch in Aschbach. In Aschbach schien es besonders vordringlich, weshalb Stahl dort bereits einen Nestuntersatz auf einem frei stehenden Mast errichtet hat. Er ist sich aber sicher, dass auch das Frensdorfer Storchen-Heim noch rechtzeitig fertig wird, damit Herr und Frau Storch noch in diesem Jahr erfolgreich ihre Familie gründen können.