In der Firma Gossen in Erlangen sind sich Carola und Jimmy öfter über den Weg gelaufen. Richtig kennengelernt haben sie sich beim Tanz im Waldschießhaus in Erlangen. Nun feierte das Ehepaar Ruth die diamantene Hochzeit .
Dazu gratulierten der Forchheimer Landrat Hermann Ulm und Neunkirchens Bürgermeister Martin Walz (beide CSU ). In Uttenreuth ist Carola Ruth mit einer älteren Schwester aufgewachsen und arbeitete nach dem Schulabschluss bei Gossen. Dort hatte der gebürtige Erlanger Jimmy Ruth bereits im Alter von 13 Jahren eine Ausbildung zum Feinmechaniker absolviert: mit durchschlagendem Erfolg, wurde er doch als bester Auszubildender Bayerns von dem damaligen Ministerpräsidenten Hanns Seidel mit einer Staatsurkunde und einem Buch über Albrecht Dürer ausgezeichnet. Er blieb noch viele Jahre in der Firma, bildete sich an den Feierabenden beruflich weiter, mit einer Ausbildung zum Elektrotechniker und dem Elektroniktechniker, und wechselte zur Kraftwerksunion (KWU).
Carola Ruth arbeitete später als Sekretärin in einem Statistikbüro in Uttenreuth. In die Marktgemeinde Neunkirchen am Brand sind sie 1972 gezogen, wo sie ein Haus gebaut hatten. Hier lernte das Ehepaar das Skifahren. Diesem Sport galt dann beider Freizeit. Das Wichtigste sei gewesen, dass er und seine Frau gemeinsam den Skiclub gegründet und 30 Jahre als Vorstand geführt hatten, erzählt Jimmy.
„Wir waren ein gutes Team“, betont der Jubilar und meint damit nicht nur seine Frau, sondern auch die anderen aus dem Verein an seiner Seite. „Mit über 700 Mitgliedern war das einer der größten Vereine Nordbayerns“, sagt Sohn Frederic Ruth, Uttenreuths Bürgermeister.
Die Jugendarbeit war dem Verein wichtig. Jedes Jahr organisierten sie mehrere Fahrten mit Kindern und Jugendlichen oder der ganzen Familie in die Alpen. An Weihnachten fuhren sie mit 100 Leuten ins Salzburger Land und organisierten auch Skifahrten nach Frankreich.
Wie viel Herzblut das Ehepaar in das Ehrenamt und die bestens organisierten Familienskifahrten steckte, schildert Carola Ruth an einem Beispiel, als ihr Mann wenige Tage vor einer Fahrt grübelte, ob die Wetterverhältnisse in Gerlos passend wären. Spontan fuhren sie am Nachmittag noch los, um sich selbst ein Bild zu machen.
„Sie waren wie ein nichtkommerzielles Reisebüro“, sagt Frederic Ruth, der im Skiclub Jugendwart war. Passierte ein Skiunfall, holte das Ehepaar von den Eltern Unterlagen oder fuhr das Kind nach Hause.