Förderverein soll's richten bei BSV

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Weichenstellung   Die Fußballabteilung des Baiersdorfer Sportvereins will durchstarten. Verzicht auf Prämien und finanzielles Engagement aus dem familiären Umfeld sollen helfen.

Baiersdorf — Am Sonntagabend füllten mehr als 160 Mitglieder der Fussballabteilung des Baiersdorfer SV die vereinseigene Turnhalle bis an ihre Kapazitätsgrenze, das teilen die Sportler in einer Pressemitteilung mit. Eingeladen waren alle Aktiven, Spielereltern und Anhänger des Krenstadt-Fussballs. Der Hintergrund: Am selben Ort wurde Ende September von einer Mitgliederversammlung des Hauptvereins beschlossen, alle Spieler- und Übungsleiterverträge im Herrenbereich zu kündigen als Vorraussetzung für einen Zuschuss der Stadt, um die drohende Insolvenz des Vereins abzuwenden.
Sportlich läuft es, so die Selbsteinschätzung des Vereins, "ja durchaus rund im Baiersdorfer Fußball". Die Erste Mannschaft habe sich in der Landesliga etabliert und der BSV sei für seine erfolgreiche Jugendarbeit in der ganzen Region bekannt.
Jugendleiter Thomas Luckner informierte eingangs noch einmal über den Stand der Dinge und rief in Erinnerung, dass das Defizit, das die Fußballabteilung jahrelang geschrieben habe, auch und vor allem aus der aufwendigen Jugendarbeit stamme. Er betonte auch, dass man die Vorgaben von Stadt und Hauptverein, eine schwarze Null ab 2015, erfüllen wolle und werde.

Erste Erfolge

Auf diesem Weg seien schon die ersten Meilensteine erreicht worden: Ein ausgeglichener Haushalt für 2015 wurde vorgelegt, der vom Verein abgesegnet wurde. Im Rahmen dieses Haushalts konnten sämtliche Übungsleiterverträge, auch im Herrenbereich, aufrechterhalten werden. Das konnte nur erreicht werden, indem die große Mehrheit der Ersten und Zweiten Mannschaft die verbindliche Zusage gab, in der Rückrunde 2014/2015 auf sämtliche Prämien zu verzichten und weiter beim BSV zu spielen.
Dirk Tannhäuser, verantwortlich für die Homepage und Vater eines Jugendspielers: "Die Jungs der Ersten und Zweiten sind in Vorleistung gegangen, damit unsere Kinder weiterhin hier Fußball spielen können!"
Coach Helmut Wolff ist laut der Pressemitteilung stolz auf seine Truppe. Die Mannschaft habe gezeigt, dass ihr die erfolgreiche sportliche Arbeit in Baiersdorf wichtiger sei als "ein paar Euro Prämien". Wolff weiter: "Die anderen Vereine können jetzt aufhören, meine Spieler auf Facebook anzuschreiben. Die bleiben nämlich hier!"
Anschließend ergriffen Sebastian Zechos Vater Stephan Zecho und Oliver Rosic, Jugendtrainer, das Wort. Beide wollen sich in einen neu aufgestellten Förderverein einbringen. Zecho: "Im Förderverein liegt viel Potenzial, was momentan brachliegt. Da kann man noch viel bewegen. Wir sind keine Wunderheiler, doch wir werden unser Möglichstes tun."
"Jeder kann sich einbringen, ob mit seiner Fachkompetenz oder mit einer finanziellen Förderung", ergänzte Rosic. Luckner zeigte zum Abschluss die als nächstes anliegenden Schritte: "Wir brauchen wieder eine offizielle Abteilungsleitung. Und wir wollen die Last auf möglichst viele Schultern verteilen." In den Wochen bis zur nächsten Hauptversammlung des Vereins sollen daher Kompetenzteams gebildet werden.
Wer welchen offiziellen Posten innehaben werde, entscheide sich dann. Luckner: "Wir wollen nicht nur eine Lösung für das nächste halbe Jahr, sondern wir wollen die Abteilung nachhaltig auf eine gesunde Basis stellen."

Finanzielles Engagement

Die Resonanz der Anwesenden war sehr positiv. Zahlreiche Spielereltern bekundeten schriftlich ihre Bereitschaft, sich in einem neu aufgestellten Förderverein finanziell zu engagieren. Man werde also auch in den nächsten Jahren hochklassigen Fußball in der Krenstadt sehen, sowohl im Jugend- als auch im Herrenbereich, schließt die Pressemitteilung der Baiersdorfer Sportler. red