Daheim kann es am schönsten sein. Wie man einen naturnahen Garten anlegt, verrät die Gartenexpertin Katinka Uebel aus Forchheim. Gartenbesitzer sollten Mut aufbringen, etwas zuzulassen.
Ein bisschen Abenteuer und Erholung, neue Eindrücke sammeln und entspannen zugleich: So sieht der perfekte Urlaub aus - ein Urlaub, den man jeden Tag erleben kann im naturnahen Garten. Gerade die Beschränkungen in der Corona-Zeit geben Gelegenheit, aus dem Garten einen naturnah gestalteten werden zu lassen.
"Der naturnahe Garten macht weniger Arbeit", sagt Katinka Uebel. Die Forchheimerin ist gelernte Gärtnerin und berät nicht nur vor Ort bei der Gartengestaltung, sondern war vor Corona bei ihrem Gartenstammtisch für Interessierte eine Ratgeberin.
In einem naturnah gestalteten Garten muss nicht jede Woche gemäht, es muss nicht gedüngt und vertikutiert werden. Sind die Pflanzen standortgerecht gepflanzt, muss man der Arbeit nicht hinterherlaufen. Man kann beobachten, Neues lernen und Eindrücke sammeln. "Es ist ein sehr lebendiger Garten mit einer Fülle an Pflanzen und Tiere, die man entdecken und beobachten kann", erklärt Uebel.
"Alle Sinne werden angesprochen", sagt die Gärtnerin über die vielen unterschiedlichen Farben, Formen und Gerüche, die ein naturnaher Garten bietet. Vor allem ist diese Art des Gartens eine Oase, die nicht jährlich gleich aussieht, säen sich doch Pflanzen aus, die dann an einem ganz anderen Ort zur Blüte kommen. Und damit ist schon einer der wichtigen Punkte für einen naturnahen Garten gesagt: der Mut, zuzulassen, dass sich die Pflanzen selbst aussäen dürfen.
Die Akelei ist so ein Beispiel einer Pflanze, die in vielen Gärten nicht aufgeht. Doch wenn sie blüht, sind die Menschen schnell mit der Schere bei der Hand. "Sie wird oft vor dem Aussamen abgeschnitten", sagt Uebel. Die Akelei aber wird nicht sehr alt. Darf sie nicht aussamen, verschwindet sie ganz aus dem Garten.
Noch eine Eigenart der Gartenliebhaber ist, sofort in der Erde zu kratzen, wenn etwas Neues aus dem Boden sprießt. "Wichtig ist jedoch zu sehen, was da keimt und welche Pflanze draus wird", erklärt Uebel, warum es besser ist, abzuwarten.
Doch wie gestaltet man nun einen naturnahen Garten? "Man schaut zuerst, was bereits vorhanden ist. Was ist es wert, erhalten zu bleiben", nennt Uebel die Überlegungen, die jeder Gartenbesitzer treffen sollte, um aus dem Garten eine vielfältige, farbenprächtige Oase zu formen.