Etliche Bäder brauchen eine Kur

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Schon vorbei: Die Freibad-Saison in Ebrach. Außen passt alles, doch der Sanitärbereich muss saniert werden. Foto: Walter Hanslok
Schon vorbei: Die Freibad-Saison in Ebrach. Außen passt alles, doch der Sanitärbereich muss saniert werden. Foto: Walter Hanslok

Jeweils fünf Freibäder und fünf Hallenbäder gibt es im Landkreis Bamberg. In sieben stehen mehr oder weniger große Maßnahmen an. Doch viele Kommunen sind hier von Förderprogrammen abhängig.

Anette Schreiber Im Wahlkampf liefern Bäder und deren Zustand Politikern Munition. Es ist von Sanierungsstaus die Rede, was ist dran? Wir haben bei den Gemeinden mit den fünf Freibädern und ebenso vielen Hallenbädern nachgefragt.

Fein raus ist die Stadt Schlüsselfeld. Die vor zwei Jahren abgeschlossene Generalsanierung des Freibades in Aschbach wirkt sich in diesem Jahr so richtig aus. Positiv. Wie Schwimmmeister Martin Bunt zufrieden feststellen kann. Mitte Mai begann die Saison, bis jetzt wurden rund 11 500 Einzelkarten verkauft, dazu 99 Familien-Dauerkarten und 85 Einzel-Dauerkarten. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Besucher fast verdoppelt. "Das für über drei Millionen Euro generalsanierte Bad ist absolut neuwertig", stellt Schlüsselfelds Kämmerer Franz-Ludwig Findeis fest. So ist er froh, dass fürs Bad keine Extra-Ausgaben anfallen. Die Saison endet hier am 16. September.

Bereits mit Anfang dieser Woche hat sie in Ebrach geendet. Begonnen hatte sie ebenfalls im Mai. Und auch hier haben sich - gefühlt - doppelt so viele Wasserratten eingefunden wie in der Vorsaison, so Karlheinz Gries, Geschäftsführer der Gesellschaft AquaSana, die das Naturbad seit 2009 betreibt. 2005 hatte das einst konventionelle Freibad nach der Generalsanierung als Naturbad, das einzige seiner Art in der Region Bamberg, wiedereröffnet. Damals wurde alles auf Stand der Technik gebracht. Nicht so der Hochbau mit den Sanitäranlagen. So besteht Handlungsbedarf, wie es von der Marktgemeindeverwaltung heißt. Die Kommune ist Eigentümer des Bades. Laut Bürgermeister Max-Dieter Schneider (SPD) sind je 50 000 Euro für den Sanitärbereich in die Etats 2018 und 2019 eingestellt.

Ganz klar von einem Sanierungsstau in "ihrem Bad" spricht die Kämmerin der Stadt Scheßlitz, Cornelia Werner. Das älteste Freibad im Landkreis wurde bereits 1935 eröffnet und in den folgenden Jahrzehnten immer wieder einmal saniert. In den letzten zwei Jahren wurden Regel- und Messtechnik, Wärmepumpe und Kassensystem für 49 000 Euro erneuert. 10 000 Euro hat die Stadt für Gebäude- und Beckenunterhalt ausgegeben. Es stehen jedoch noch größere Sanierungsmaßnahmen an. Dazu zählt die Kämmerin Werner Duschen und Sanitäranlagen, Abdichtung der Terrasse, Beckenkopfsanierung und Außenanlagensanierung. Was sich auf insgesamt etwa 300 000 Euro summiere. Erfreulich sind zumindest die Besucherzahlen, die von etwa 21 500 in der Saison 2017 auf nun über 29 500 stiegen. Die Anfang Mai eröffnete Saison endet am Sonntag, 9. September.

Ohne die genauen Zahlen schon jetzt zu kennen, spricht Schwimmmeisterin Christin Schmitt fürs Zapfendorfer Freibad Aquarena von einem "Super-Sommer". Die Saison in dem in den 70ern errichteten ersten Warmwasserbad im Landkreis hat Mitte April begonnen und dauert bis 3. Oktober. Nach einer umfassenden Renovierung in den 90ern stehe jetzt, so Zweiter Bürgermeister Andreas Schonath (WOB), insbesondere die energetische Sanierung (Warmwasserpumpen, dazu aber auch Umkleiden etcetera) an. Grob rechnet die Marktgemeinde hier mit einer Investition von einer Million Euro. "Wir warten auf ein Förderprogramm", so Schonath.

Das braucht Hallstadt nicht. Vor über zehn Jahren wurde das Hallstadter Freibad einer Generalsanierung unterzogen. Seitdem erfolgen kontinuierlich kleinere und größere Instandhaltungs- und Optimierungsmaßnahmen. Zuletzt, so Uwe Schardt, Geschäftsleiter der Stadt, wurde letztes Jahr die Parksituation verbessert; der einstige, angrenzende Minigolfplatz wurde zum Parkplatz. Das habe in dieser Saison spürbare Verbesserungen gebracht. Größere Maßnahmen seien nicht geplant. Die im Mai eröffnete Saison wird bis 23. September dauern. Die Zahlen bis jetzt - circa 115 000 Besucher - liegen bereits deutlich über denen des Vorjahres mit 95 000.

16 000 zahlende Besucher

Jährlich 16 000 zahlende Besucher zählt das Burgebracher Hallenbad. Bürgermeister Johannes Maciejonczyk (CSU) kann das ganz entspannt berichten, wurde das Bad doch zwischen 2012 und 2014 für über vier Millionen Euro saniert und ist damit "auf aktuellem, modernen Stand." Trotz des heißen Sommers hat man wegen der Dauergäste einen kontinuierlichen Hallenbadbesuch.

Das gibt's in Bischberg seit einem guten Jahr nicht mehr, das Hallenbad ist zu. Es müsste dringend generalsaniert werden. Doch so lange die Fördersituation nicht geklärt ist, kann die Gemeinde sich nicht an das 4,5- Millionen-Projekt wagen. Wenn alles glatt läuft, geht es (frühestens) 2021 wieder in Betrieb.

Modernster Stand der Technik

Dass das Bischberger Hallenbad geschlossen ist, bekommt auch das Hallenbad in der Lichteneiche zu spüren. Man platze aus allen Nähten, heißt es hierzu aus der Gemeindeverwaltung. Dieses Bad wurde wie Bischberg als Schulschwimmbad errichtet. Im Gegensatz zu Bischberg wurde es jedoch in den Jahren 2010/11 generalsaniert und ist damit "auf modernstem Stand der Technik", wie der im Rathaus für diese Einrichtung zuständige Mitarbeiter Tim Kestel erklärt.

Das Bad ist während der Ferien geschlossen und zur Schulzeit an drei Wochentagen für einige Stunden für die Öffentlichkeit geöffnet, sowie an den Wochenenden zwischen November und April. In der Saison kommen pro Woche etwa 70 Privatpersonen zum Schwimmen.

Weitaus mehr sind es da schon in der FrankenLagune in Hirschaid. 2017 hatte man einen Besucherschnitt von monatlich 9580. Der liegt in diesem Jahr, trotz Hitzesommer, bereits bei 10 460. Das einstige Schulhallenbad wurde 2001 als Erlebnisbad wiedereröffnet. Nun wird die Erneuerung des Daches erforderlich, wie Bürgermeister Klaus Homann (CSU) berichtet. Er geht von Kosten in Höhe von 200 000 Euro aus. Bevor man beginnt, sind Fördermöglichkeiten abzuklären.

Das wird wohl auch sein Baunacher Bürgermeisterkollege Ekkehard Hojer (CBB) tun. Das dortige Schulschwimmbad wurde zwar in den Jahren 2006/07 für insgesamt eine Million Euro saniert, jedoch nur der Nassbereich mit Becken und Duschen. "Die Umkleidekabinen werden mit der Generalsanierung der Schule in den nächsten Jahren angegangen ", so Hojer. Kostenschätzungen gebe es bislang noch keine, man sei gerade erst dabei, ein Ausschreibungsverfahren für Architekten durchzuführen.