von unserer Mitarbeiterin Johanna Blum Hemhofen — In guter körperlicher und geistiger Verfassung feierte Elfriede Hoffmann im Hemhofener Seniorendomizil Haus Heinrich ihren 95. Geb...
von unserer Mitarbeiterin Johanna Blum
Hemhofen — In guter körperlicher und geistiger Verfassung feierte Elfriede Hoffmann im Hemhofener Seniorendomizil Haus Heinrich ihren 95. Geburtstag. Zum Gratulieren kam am Vormittag neben Tochter Ellen Helfer auch Bürgermeister Ludwig Nagel (CSU). Ihre drei Enkelkinder und fünf Urenkel erwartete sie am Nachmittag. Der jüngste Enkel reiste extra aus München an. "O, wie ist es schön!", singt die Jubilarin beschwingt, als der Bürgermeister kommt.
Als zweites Kind der Familie Rubbel wurde sie in Rastenburg in Ostpreußen geboren. Viele Schicksalsschläge musste sie schon in ihrem Leben verkraften. Die Mutter war früh verstorben, und Vater wie auch Bruder waren im Zweiten Weltkrieg als vermisst gemeldet. Elfriede wurde Erzieherin in einem Heim für schwer erziehbare Kinder. "Ich habe eine ganze Gruppe geleitet", erinnert sie sich. Mit ihren Kindern floh sie dann kurz vor Ende des Krieges nach Berlin, wo sie in einem Kindergarten Arbeit fand.
Beim Tanzen lernte sie 1950 ihren späteren Ehemann Karl-Heinz Hoffmann kennen. "Es hat gleich gefunkt", meint sie mit Glanz in den Augen. Tochter Ellen kam 1953 und Tochter Pia 1958 zur Welt. Pia ist allerdings vor fünf Jahren und der Ehemann vor sieben Jahren verstorben. Aber Elfriede Hoffmann lebte weiter in Erlangen, bis sie ihre Tochter Ellen vor knapp drei Jahren nach einem Sturz ins Seniorendomizil in Hemhofen holte. "Hier fühle ich mich sehr wohl", schwärmt die alte Dame.
"Mein Leben war schön, und ich konnte viel mit meinem Mann verreisen." Er war bei Siemens, und die Jubilarin war in Brasilien, Thailand, Ägypten und weiteren Ländern. "Nur die USA fehlen mir in meiner Sammlung", findet sie. In der Schule spielte sie gerne Theater und tanzte im Ballett. Ihr liebstes Hobby war Lesen. "Sie hat viele Bücher verschlungen", erklärt Tochter Ellen.
Gerne in der Natur Bis kurz vor dem 80. Geburtstag fuhr sie noch Rad und mit weit über 80 Jahren ist sie noch geschwommen. Mit ihrem Mann unternahm sie gerne und oft weite Spaziergänge. Auch heute genießt sie die Natur, die Vögel und die Blumen, wenn sie ihre Tochter zu einer Spazierfahrt im Rollstuhl einlädt. "Ich habe immer gemacht, was ich will", verrät sie am Schluss augenzwinkernd. Vielleicht ist sie deshalb so alt geworden. "Es lohnt sich schon, so alt zu werden", erklärt die Jubilarin zufrieden.