Die Thuisbrunner Feuerwehr wurde mit einem ganzen Katalog an Forderungen im Gräfenberger Rathaus vorstellig, muss sich vorerst aber mit 24 000 Euro für die drängendsten Sanierungsarbeiten am Feuerwehrhaus begnügen.
Nicht nur Sanierungsmaßnahmen, auch eine Eweiterung des Gerätehauses und Übernahme der Unterhaltskosten eines Mannschaftsbusses samt Bau eines Carports forderte die Feuerwehr Thuisbrunn jüngst beim Gräfenberger Stadtrat ein. Doch bevor gehandelt wird, will sich das Gremium erst einmal einen Überblick vor Ort verschaffen.
Vor allem der Schulungsraum und die Sanitäreinrichtungen schreien im Thuisbrunner Feuerwehrhaus nach Sanierung. "Die sanitären Einrichtungen sind nicht funktionsfähig. Wir möchten die Spülung nicht mit Eimern nachfüllen. Wenn es stark regnet, regnet es herein. Die Fenster müssen ausgetauscht werden", zählte Kommandant Heiko Hofmann die größten Baustellen auf. Seine Truppe untermauerte die Anträge mit ihrer Anwesenheit.
Stark beansprucht worden seien die Räume im Laufe der Zeit. Das Gerätehaus sei in die Jahre gekommen. Durch den stetigen Personalzuwachs gebe es Platzprobleme. Zudem stelle der Boden ein Unfallrisiko dar und die Tore schließen nicht mehr richtig. Mehrfach hat die Feuerwehr selbst Hand angelegt, um diese wieder funktionstüchtig zu machen. Doch die Thuisbrunner Wehr will etwas mit Bestand. Sie möchte nicht nur die Baukosten für die Erneuerung des Schulungsraums und der Sanitäreinrichtungen erstattet bekommen, sondern beantragte auch die Erneuerung und Erweiterung des Feuerwehrhauses und die Übernahme der Unterhaltskosten für einen Mannschaftsbus, samt Bau eines Carports. Auch die Vorteile dieses Busses - Transportmöglichkeit für die Kinder- und Jugendfeuerwehr, Unterstützung des Schlauchwagens, Transport für die Mannschaft der Feuerwehr zu Schulungen oder als Versorgungsfahrzeug für alle Arten von Einsätzen im Stadtgebiet - nannte Hofmann in seinem Antrag.
Prioritäten setzen
"Wir haben schon mehrfach diskutiert, dass die maroden Tore erneuert werden müssen, das aufgrund verschiedener Gesichtspunkte aber immer wieder verschoben", gab Bürgermeister Nekolla (SPD) zu. Für die Maßnahme seien jedoch im aktuellen Haushalt 35 000 Euro eingestellt. Auch die Fenster müssten ausgetauscht werden und die Toiletten saniert, gab Nekolla zu. "Das wären die dringenden Punkte. Das will ich auch uneingeschränkt befürworten. Dann müssen wir schauen, wie weit das Geld für die Maßnahmen reicht." Dass diese dringenden Punkte angegangen werden, stand für den gesamten Rat außer Frage. "Doch wo sind bei den drei Punkten die Prioritäten? Das sind Themen, die im Arbeitskreis Feuerwehr vorbesprochen werden sollten. Der Arbeitskreis tagt im Oktober und ich würde mir das gerne vor Ort erklären lassen", sagte Heiko Kracker (GBL). Er erhielt Unterstützung von Elisabeth Meinhardt (SPD).
Die längere Diskussion drehte sich dann um Werner Wolfs Antrag, dem Kommandanten längeres Rederecht zu gewähren, damit er alle drei Anträge selbst erläutern könne. Trotzdem würde das zu keinem Ergebnis führen, da die Fragen vor Ort geklärt werden sollten. Auch der Rat des Kreisbrandinspektors sollte eingeholt werden und ein Kreisbrandmeister vor Ort dabei sein.
Die beiden Anträge zur Erweiterung des Gerätehauses und die Übernahme der Unterhaltskosten eines gesponserten Mannschaftsbus samt Bau eines Carports wurden deshalb von der Tagesordnung genommen. Für die anstehenden Dringlichkeitsmaßnahmen werden den Thuisbrunnern nun 24 000 Euro gewährt. Die Feuerwehr wird die Arbeiten in Eigenleistung übernehmen. Für die Verschönerung der Innenausstattung mit neuen Möbeln oder Polster für die Eckbank könne die Stadt kein Geld geben, weshalb diese Punkte des ersten Antrags ausgeklammert wurden.