Die Pilger treffen sich am Sonntag um 14 Uhr an der Wallfahrtskirche Mariä Geburt und gehen den beschwerlichen Weg hinauf zur Waldkapelle. Seit 75 Jahren gibt es in Glosberg die Fatima-Prozessionen.
Am kommenden Sonntag, 14. Mai, um 14 Uhr findet die erste Fatima-Prozession des Jahres zur Waldkapelle auf dem Rauscherberg statt. In Glosberg gibt es seit 1942 regelmäßig in den Monaten Mai bis Oktober jeweils am 13. des Monats oder dem darauffolgenden Sonntag eine Fatima-Prozession. Sie erinnert an die Geheimnisse von Fatima. Pilger aus dem gesamten Frankenwald, und oft darüber hinaus, treffen sich an der Wallfahrtskirche Mariä Geburt Glosberg und begehen den beschwerlichen steilen Weg hinauf zur Waldkapelle auf dem Rauscherberg.
Die Prozession wird vom Musikverein Glosberg musikalisch begleitet. An den sieben steinernen Stationen der sieben Schmerzen Mariens wird jeweils mit Gebet und Gesang innegehalten.
Es war 1917
Am 13. Mai 1917 begannen die Marienerscheinungen von Fatima. Drei Hirtenkinder weiden ihr Vieh, als ihnen die Gottesmutter Maria erscheint und sie anweist, den Rosenkranz für den Frieden der Welt zu beten. Sechs Monate lang soll die Mutter Gottes danach immer am 13. eines Monats erschienen sein. Sie brachte den Kindern Botschaften, die heute als die "Geheimnisse von Fatima" bekannt sind. Die Erscheinungen endeten am 13. Oktober mit einem furiosen Sonnenphänomen, das Zehntausende Schaulustige mit ansehen konnten.
Heute ist das portugiesische Städtchen Fatima einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt. Millionen von Pilgern kommen jedes Jahr, um vor der Marienstatue zu beten und Buße zu tun. Auch in Glosberg werden im Jubiläumsjahr besondere Akzente bei den Fatima-Prozessionen mit einigen Besonderheiten gesetzt. Am Sonntag steht die Weihe des Unbefleckten Herzens Mariens im Mittelpunkt.
Waldkapelle 170 Jahre alt
Am 31. Oktober 1942, am Tag des feierlichen Abschlusses des 25. Jubiläums der Erscheinungen von Fatima, weihte Papst Pius XII. während einer Radioansprache die Welt dem Unbefleckten Herzen Mariens, um dem Aufruf der Muttergottes zu folgen. Mündlicher Überlieferung zufolge sollen 1942 auch Frauen aus Glosberg, deren Männer und Söhne im Zweiten Weltkrieg waren, auf den Knien um Frieden betend zur Waldkapelle unterwegs gewesen sein.
Seither gibt es die Fatima- Wallfahrt auch in Glosberg zu der im Jahre 1847 erbauten Waldkapelle, die einst zur Ehre der Mutter Gottes erbaut wurde. Anlass war damals eine Erscheinung der Mutter Gottes, die 1844 einem Hirtenknaben zuteil geworden sein soll. Pater Waldemar Brysch und die Pfarrei Mariä Geburt Glosberg laden herzlich zur Fatima-Prozession am Muttertagssonntag ein. An der Waldkapelle gibt es Erfrischungsgetränke und Kaffee und Kuchen.
Bei schlechtem Wetter findet eine Fatima-Feier in der Wallfahrtskirche statt.
eh