Erst abkochen, dann trinken

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Wasser aus dem Hochbehälter von Mirsdorf muss abgekocht werden.
Wasser aus dem Hochbehälter von Mirsdorf muss abgekocht werden.
Rainer Lutz

Gesundheit  Weil im Trinkwasser Keime festgestellt wurden, müssen die Bewohner des Kernortes Meeder und des Gemeindeteils Mirsdorf zurzeit ihr Leitungswasser abkochen. Am Montag könnte dieses Gebot schon fallen.

Bereits am Montag war ein Abkochgebot für das Wasser in Meeder und Mirsdorf angeordnet worden. Das Gesundheitsamt Coburg reagierte damit auf eine festgestellte Belastung mit Enterokokken, wie die Gemeinde Meeder mitteilte.

Der in der Trinkwasserverordnung festgelegte Grenzwert für solche Erreger beträgt "0". Weil bei einer Überprüfung der Wert "1" festgestellt wurde, war diese Vorsichtsmaßnahme erforderlich. Jetzt teilte die Gemeinde mit: "Das Abkochgebot wird weiterhin aufrechterhalten.

Die Maßnahme gilt weiterhin nur für die Ortschaften Meeder und Mirsdorf. Alle

weiteren Gemeindeteile sind nicht betroffen.

Am Mittwoch erfolgte die erste Nachkontrolle für das Trinkwasser in Meeder und Mirsdorf. Es ergab eine Wiederherstellung des gesetzlichen Grenzwertes. Um die Gefährdung für die Gesundheit der Bürger auszuschließen, hat das Gesundheitsamt des Landkreises Coburg in Abstimmung mit der Gemeinde Meeder die Abkochanordnung verlängert, bis das Ergebnis einer zweiten Nachkontrolle angeordnet wird. Erst, wenn auch diese ergibt, dass keine Belastung mit Enterokokken mehr festgestellt werden kann, dürfen die Meederer und Mirsdorfer ihr Trinkwasser aus der Leitung wieder verwenden, ohne es vorher abzukochen. Bereits am Montag, hofft die Gemeinde, könnte es soweit sein.

Das ist zu beachten

Leitungswasser nur abgekocht trinken. Dazu soll das Wasser einmalig sprudelnd aufkochen und dann langsam über mindestens zehn Minuten abkühlen. Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen, lautet der Rat der Gemeinde.

Für die Zubereitung von Essen, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden darf ausschließlich abgekochtes Leitungswasser verwendet werden.

Das Leitungswasser kann für die Toilettenspülung und andere Zwecke ohne Einschränkung genutzt werden.

Über den Erreger

Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt über Enterokokken: "Enterokokken werden zu den Milchsäurebakterien gerechnet und kommen in vielen Varianten in der Umwelt, beim Tier und beim Menschen sowie in Lebensmitteln vor. 20 verschiedene Enterokokken-Spezies sind bisher bekannt, die bedeutendsten sind E. faecium und E. faecalis." Bei der Herstellung von Nahrungsmitteln werden diese Bakterien gezielt eingesetzt, etwa bei Käse oder Rohwurstwaren. Zum Gesundheitsrisiko heißt es beim Bundesinstitut: "Bestimmte Stämme von Enterococcus faecalis und im geringeren Umfang auch von Enterococcus faecium lösen Infektionen, wie Endokarditis aus, die vor allem in Krankenhäusern verstärkt beobachtet werden. Betroffen von diesen Krankenhausinfektionen sind in der Regel Patienten mit geschwächtem Immunsystem."

Bei Fragen stehen die Mitarbeiter im Rathaus den Bürgern aus Meeder und Mirsdorf unter der Nummer 09566/ 92230 zur Verfügung. rlu