Eine Baustelle löst die andere ab

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Im Süden Forchheims werden die Spureinengungen auf der einen Fahrbahnseite abgebaut um im kommenden Jahr auf der gegenüberliegenden Seite wieder eingerichtet zu werden. 2018 soll das 43 Millionen-Projekt abgeschlossen sein.

Andreas Oswald

Sieben auf einen Streich erledigte das tapfere Schneiderlein. Nicht ganz soviel, aber immerhin: drei Maßnahmen auf einen Streich erledigen derzeit die tapferen Bauarbeiter auf der A73 bei Forchheim.
"Die Verkehrseinschränkungen dienen der Brückensanierung, der Erneuerung des Straßenoberbaus und zum Dritten der Durchführung von Lärmschutzmaßnahmen", erklärt Thomas Pfeifer, der Leiter der zuständigen Dienststelle Bayreuth der Autobahndirektion Nordbayern.
Derzeit werde im Süden Forchheims die Einengung der Verkehrsführung in Fahrtrichtung Nürnberg rückgebaut. Was nicht heißen soll, dass damit die leidige Baustelle beseitigt ist. Im Gegenteil. Dies dient der Vorbereitung der Bauarbeiten im kommenden Jahr. Die spielen sich im Frühjahr komplett auf der anderen Seite, in Fahrtrichtung Bamberg ab. Dann läuft der gesamte Verkehr auf der Spur Richtung Nürnberg, wo dieses Jahr die Lärmschutzwände errichtet worden sind.
Wenn es die Witterungsbedingungen zuließen, so Thomas Pfeifer von der Autobahndirektion, gehe es im März mit dem Ausbau des Lärmschutzes weiter. "Auf einer Länge von 3,5 Kilometern werden 17 000 Quadratmeter Lärmschutzwand aufgestellt", erklärt Pfeifer. Dies sei ungefähr das Doppelte der heuer erstellten Schutzwand.


Vier Brücken werden saniert

Die Strecke, die sich die Autobahndirektion vorgenommen hat ist sportlich. "Im Baufeld werden vier Brücken erneuert - unter anderem die Überführung der Nürnberger- und der Hafenstraße", berichtet der Leiter der Dienstelle Bayreuth. Die aus den 60er und 70er Jahren stammenden Brücken weisen allesamt Tragfähigkeitsmängel auf.
Darüberhinaus werde der Fahrbahnoberbau zwischen Forchheim-Nord und -Süd erneuert. In einem Teilbereich werde zur Verbesserung des Lärmschutzes so genannter Flüsterasphalt aufgebracht.


Nadelöhr nicht so eng wie bisher

Bei den Fahrbahnverengungen soll es im kommenden Jahr nicht so knapp zugehen, wie derzeit noch - wo es immer wieder zu Unfällen kommt, weil die meisten Pkw's zu breit für die auf zwei Meter begrenzte rechte Fahrspur sind. Seit Januar gab es im Baustellenbereich zwischen Forchheim-Nord und Forchheim-Süd 160 Unfälle. Gottlob nichts Schlimmes: 123 Schadensfälle waren so genannte "Spiegelklatscher", sagt die Polizeistatistik. "2016 war es am engsten", gibt Thomas Pfeifer von der Autobahndirektion zu. Im nächsten Jahr werde es keine Verschwenkungen mehr geben. Die Fahrspuren würden absolut parallel verlaufen. "Aus meiner Sicht wird dies deutlich entspannender werden als in der zurückliegenden Zeit", meint der Leiter der Autobahndirektions-Diensstelle Bayreuth.


In zwei Jahren ist alles vorbei

Staugeschädigte Berufspendler, zu denen auch unsere Redaktionskollegin Jennifer Hauser gehört ("Die Autobahn nervt - ich fahre Bahn") können einen Silberstreifen am Ende der Autoschlange sehen: "Ende 2018 sind wir aus Forchheim raus - und hoffen, dass wir dort die nächsten 15 Jahre frei von Baustellen sind", versichert Thomas Pfeifer, der das Gesamtprojekt mit 43 Millionen Euro beziffert.