Ein Team mit grünem Daumen

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Kooperation  Die Mitglieder des Heroldsbacher Obst- und Gartenbauvereins unterstützen sich mit Rat und Tat in ihrer Leidenschaft für das Gärtnern. Geduld und Nachsicht mit der Natur haben sie dabei alle.

von unserer Mitarbeiterin Sylvia Hubele

Heroldsbach — Schon immer dreht sich in Heroldsbach das dörfliche Leben um den Garten, bauten doch einst die Frauen Kräuter und Gewürze an, um sie nicht nur auf den umliegenden Märkten, sondern auch in Nürnberg zu verkaufen.
Damals bildeten die Gärten eine Grundlage für die Selbstversorgung der Familien und den Broterwerb.


Der korrekte Schnitt

Als es den Menschen besser ging, wandelten sich auch die Bedeutung der Gärten: Aus arbeitsintensiven Gemüsegärten wurden Ziergärten, in denen die Beschäftigung mit den Pflanzen Freude machte.
"Weil der Austausch mit anderen Gartenfreunden fehlte, wurde der Obst- und Gartenbauverein Heroldsbach vor 25 Jahren gegründet", sagt Jürgen Lindenberger. Er ist der Vorsitzende des Heroldsbacher Vereins. Da vor allem der korrekte Schnitt der Obstbäume und -sträucher wichtig für gutes Wachstum und einen guten Ertrag ist, fand bereits am 9. Februar 1991 der erste Baumschnittkurs statt. Im Protokoll wurde vermerkt, dass die Vorführbäume unter schwierigsten Bedingungen aus der Effeltricher Baumschule geholt worden waren.
Zwei Jahre später pachtete der OGV ein Gelände, auf der die Mitglieder eine Streuobstwiese gestalteten. 20 einheimische Obstbäume und eine Wildschutzhecke aus 150 Sträuchern wurden gepflanzt. Leider lief nach zehn Jahren der Pachtvertrag aus und wurde nicht verlängert. "Wir sind ein Verein, der viel für alle Heroldsbacher gestaltet", erinnert Ursula Kraus an viele Pflanzaktionen und Arbeitseinsätze, bei denen die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins dafür sorgten, dass Heroldsbach aufblühte: Viele Bäume, Büsche und Hecken wurden gepflanzt.
Überhaupt biete der OGV das ganze Jahr über seinen Mitgliedern und anderen am Garten interessierten Menschen ein attraktives Programm, berichtet Udo Danke. Neben den bereits erwähnten Kursen über den Baum- und Strauchschnitt wurden bereits Bodenproben analysiert. Es gibt regelmäßig Fachvorträge, beispielsweise über das richtige Anlegen eines Komposthaufens oder über die Möglichkeiten, die es bei der Friedhofsgestaltung gibt.


Zu viel Monokultur

Die Vereinsmitglieder achten in ihren Gärten darauf, dass Vögel, Bienen und andere Insekten das ganze Jahr über Nahrung finden.
Gerade weil in der Landwirtschaft viel Monokultur vorherrscht, sind die Tiere auf die Vielfalt in den Kleingärten und Hausgärten angewiesen, wenn sie nicht verhungern sollen. "Ein Gärtner muss Langmut mit der Natur haben", sagt Werner Wagner. Nicht immer wachse alles so, wie es sich der Gärtner ausmalen. Als bei Wagner ein Radicchio mal nicht so wachsen wollte, wie er sollte, ließ ihn der Gartenfreund einfach stehen und weiterwachsen. Schließlich störte der Salat nicht.


1,50 Meter hoch

Im kommenden Frühjahr entwickelte sich aus dem kleinen Kopf ein Strauch mit 1,50 Metern Höhe - und setzte Blüten an.
Exotische Pflanzen sind dagegen nicht so im Sinne der Gartenfreunde, da sie weder eine Bienenweide sind, noch wirklich zur heimischen Flora und Fauna passten.
Die Vögel halten sich von ihnen ebenso fern wie die Insekten.