Ein Porträtist der Franken ist gestorben

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Gerd Bauer
Gerd Bauer

Rudolf Görtler Eine ganze Generation schmunzelte über die liebevoll gezeichneten Bamberger Typen, zu sehen in der Alternativzeitung "Dä Goblmoo", die von 19...

Rudolf Görtler

Eine ganze Generation schmunzelte über die liebevoll gezeichneten Bamberger Typen, zu sehen in der Alternativzeitung "Dä Goblmoo", die von 1978 bis 1983 erschien und um die sich die erste Generation der Bamberger Grün-Alternativen scharte. Der damalige OB Theodor Mathieu war Dauergast als Motiv der Karikaturen, der Goblmoo tauchte immer wieder auf - "er war der Einzige, der professionelle Arbeit ablieferte", sagt Zeitzeuge und Mitstreiter Thomas Kraft über den Urheber der Zeichnungen Gerd Bauer.
Selbst in der Alternativszene lebend, war er der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Geboren in einem Burgebracher Ortsteil, besuchte er das Kaiser-Heinrich-Gymnasium. Ein Autounfall warf den 16-Jährigen aus der Bahn, der dann eine Lehre als Keramik- und Fayencenmaler absolvierte. Schließlich begann er ein Studium an der Nürnberger Akademie der bildenden Künste und verlagerte seinen Lebensmittelpunkt in die Noris. Arbeiten für den "Plärrer" folgten, für die Literaturzeitschrift "Der Rabe", Cartoonbände, Kinderbücher ("Burgfrosch Balthasar" mit Rudi Sopper). Niemals zeichnete Bauer bösartig; man spürte stets, dass er insbesondere die fränkischen Charaktere liebte. Am vergangenen Montag ist Gerd Bauer nach längerer schwerer Krankheit in Bamberg gestorben, eine Woche nach seinem 60. Geburtstag.