Ein Blick in die Heimatgeschichte und in die Archive

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Jesserndorf — Wie interessant Geschichte sein kann, wurde im Kreistag-Ausschuss für Kultur, Sport und Tourismus am Mittwochnachmittag im Kulturraum von Jesserndorf deutlich.
Die drei Kreisheimatpfleger und die drei Kreisarchivpfleger des Landkreises hatten dem Ausschuss ihre Berichte vorab schriftlich vorgelegt. Die nach ihrer Ansicht wichtigsten Punkte sprachen sie in der Sitzung an.
Als Kreisheimatpfleger sind Günter Lipp (zuständig in etwa für den Alt-Landkreis Ebern), Christian Blenk (Steigerwald, südlicher Landkreis) und Wolfgang Jäger (Raum Haßfurt und Hofheim) tätig. Sie beleuchteten ihre Arbeit. Jäger sieht sich vor allem als Mittler und Vermittler beim Thema Leerstände in den Dörfern, und er hat an Ortsbüchern mitgewirkt. Als Problem führte er an, dass es im Kreis Haßberge kein Depot für archäologische Funde gebe.

Die Zeit drängt

Christian Blenk wies darauf hin, wie wichtig das Wissen der letzten Zeitzeugen für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges ist. "Wenn wir uns nicht bemühen, sterben uns die Leute weg", beschrieb er, wie sehr die Zeit drängt, um noch mit Zeitzeugen sprechen zu können.
Aus den Tätigkeitsberichten der drei Kreisarchivpfleger Daniela Koch (Raum Ebern), Hans Reuscher (Hofheim) und Bernd Reinhard (Steigerwald, Maintal, südlicher Landkreis) ging hervor, dass die kommunalen Archive im Landkreis gut geführt und geordnet sind. Probleme gebe es bisweilen mit den Standorten und Räumen, in denen die Archivalien untergebracht sind. In Haßfurt zum Beispiel sind die Unterlagen auf fünf Standorte verteilt; sie sollten zusammengeführt werden, schlug Bernd Reinhard vor.
Ebern brauche aus statischen und feuertechnischen Gründen einen anderen Raum für sein Stadtarchiv, sagte Daniela Koch. Und Kirchlauter ist in der Archivarbeit laut Reinhard noch "ein weißer Fleck". Er bat aber um etwas Geduld bei der Lösung der Archivfrage, denn in der Gemeinde sei ein neuer Bürgermeister, der sich erst in die Thematik einarbeiten müsse. ks