von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam Kulmbach — Ein bisschen aufgeregt waren die Schüler aus der 8a der Werner-Grampp-Schule schon. Denn sie sollten bei der Übergabe ihres Schecks ...
von unserer Mitarbeiterin Sonja Adam
Kulmbach — Ein bisschen aufgeregt waren die Schüler aus der 8a der Werner-Grampp-Schule schon. Denn sie sollten bei der Übergabe ihres Schecks zum ersten Mal junge Flüchtlinge treffen. Doch alles halb so wild: Auch wenn die Verständigung mit Worten schwer war, beim Fußball verstanden sich alle bestens. Gemeinsam wurde gekickt - so, als ob man schon jahrelang befreundet wäre. Sogar die Mädchen machten mit.
"Wir haben mit den Schülern der Klasse 8a nach den Ferien Pizza gebacken und die Stücke verkauft. Den Erlös wollen wir nun den unbegleiteten Flüchtlingen zur Verfügung stellen", erklärte Klassenlehrerin Katja Pensky die Aktion. Wegen der vielen Schlagzeilen, die die Flüchtlingsströme derzeit machen, gab es seitens der Achtklässler aber große Ängste, Stammtischparolen wurden nachgeplappert.
"Aber wir haben dann im Unterricht durchgenommen, warum die Menschen aus ihrer Heimat flüchten, und wie eine solche Flucht abläuft. Wir konnten ganz viele Vorurteile abbauen", so Katja Pensky.
Auch Rektor Klaus Altenburger war begeistert über den positiven Nebeneffekt der Aktion. Denn die 200 Euro, die die Schüler den Flüchtlingen übergaben, seien letztlich nur eine Geste gewesen. Viel wichtiger jedoch sei der Beitrag zur Völkerverständigung, der mit dem Projekt geleistet worden sei, betonte der Schulleiter. Als die Schüler dann mit den Flüchtlingen gemeinsam über den Platz rannten, war es offensichtlich, dass das Projekt zur Völkerverständigung geklappt hat.
Sigrun Kremer ist bei der Arbeiterwohlfahrt für die unbegleiteten Flüchtlinge zuständig. Derzeit sind 59 Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren aus Eritrea, Bangladesch, Syrien und Afghanistan in der Schützenstraße untergebracht. Und die freuten sich über den Kontakt zu deutschen Jugendlichen.