In beiden Spielen gegen Memmingen tun sich die Höchstadt Alligators mit dem Toreschießen schwer, obwohl sie die Duelle in der Verzahnungsrunde klar beherrschen.
Daniel Ruppert
Im ersten Teil des dritten Doppelspieltags der Verzahnungsrunde zwischen Eishockey-Ober- und Bayernliga haben die Höchstadt Alligators ihre Erfolgsserie fortgesetzt. Obwohl der Aufsteiger gegen den Vorrundenersten der tieferen Spielklasse klar überlegen war, musste er in die Verlängerung, in der Ales Kreuzer den fünften Sieg im fünften Spiel perfekt machte. Auch im Rückspiel gegen Memmingen keine 48 Stunden später entwickelte sich Einbahnstraßen-Eishockey Richtung ECDC-Gehäuse, doch nach zwei Dritteln war der Spielstand ausgeglichen.
Höchstadter EC -
ECDC Memmingen n.V. 3:2
In der sechsten Minute gingen die Gäste in Führung, als Daniel Huhn in Überzahl traf. Die Panzerechsen ließen ihr Powerplay verstreichen, kamen aber noch im ersten Drittel zum Ausgleich. Daniel Jun war von Lenk bedient worden (17.). Die Gastgeber hätten das Spiel sogar vor dem ersten Seitenwechsel drehen können, doch der Spielertrainer scheiterte mit einer Großchance kurz vor der Sirene am Memminger Goalie Joey Vollmer.
Die Führung bewahrten sich die Alligators für nach der Pause auf, dann schlug Ales Kreuzer schon nach wenigen Sekunden auf Zuspiel von Jun zu. Eine 2+10-Minuten-Strafe gegen Sven Schirrmacher, der deshalb im Rückspiel zuschauen musste, nutzte der HEC nicht, stattdessen trafen die wieder vollzähligen "Indians" den Pfosten. Da auch die Chancenverwertung der Höchstadter zu Wünschen übrig ließ, blieb es vor dem Schlussdurchgang beim 2:1.
Eine weitere Unterzahlsituation überstanden die Mittelfranken, doch in der 53. Minute glich Piskor zum 2:2 aus. In der Verlängerung bewahrte Kreuzer sein Team vor der ersten Niederlage. Durch den fünften Sieg im fünften Spiel befindet sich der HEC klar auf Kurs Gruppensieg. Mit einem Heimsieg könnte Memmingen am Sonntag aber punktemäßig gleichziehen.
Der EV Pegnitz bleibt nach einem 2:5 gegen Peißenberg Letzter der Gruppe A. Der EHV Schönheide holte in Dorfen ein 0:3 auf und gewann im Penalty-Schießen. Übrigens: Vier der sechs Freitagspartien aus der Verzahnungsrunde waren nicht nach 60 Minuten entschieden.
ECDC Memmingen -
Höchstadter EC 1:1 (40.)
Auf eigenem Eis mussten die Memminger nicht nur auf den gesperrten Schirrmacher verzichten, auch Jan Bender fiel verletzt aus. Die Gäste liefen bis auf den erkrankten Lukas Lenk in derselben Besetzung wie knapp 48 Stunden zuvor auf. So entwickelte sich eine Kopie des Freitagsspiels: Die Alligators waren spielerisch und läuferisch klar überlegen. "Die Memminger taten sich schwer, unser Tempo mitzugehen. Bei Fünf-gegen-Fünf sind sie kaum aus dem eigenen Drittel herausgekommen", berichtete Vorstandsmitglied Christian Götz.
Nach drei Minuten hatten Michal Petrak und Jiri Ryzuk die Führung auf dem Schläger, doch ECDC-Goalie Joey Vollmer war da genauso auf dem Posten wie gegen Daniel Sikorski (4.) und hielt sein Team im Spiel auf ein Tor im Rennen. Auch Ales Kreuzer (13.) und Daniel Jun (18.) brachten den Puck nicht im Gehäuse unter.
Im zweiten Durchgang rächte sich die Nachlässigkeit. Stephan Hiendlmeyer kam gerade von der Strafbank zurück, als Martin Jainz einen Schuss von Lukas Varecha unhaltbar für Philipp Schnierstein abfälschte (24.). "Das hat den Spielverlauf auf den Kopf gestellt", erklärte Götz. Doch der HEC ließ nicht locker. In der Begegnung Höchstadt gegen Vollmer behielt die Nummer 29 des ECDC fast immer die Oberhand.
Geburtstagskind Sikorski trifft
Dann machte sich Geburtstagskind Sikorski selbst ein Geschenk. Aus der Halbdistanz düpierte er den bis dahin unüberwindbaren Memminger Torhüter (28.). Danach ging das Spiel allerdings wie im ersten Drittel weiter. Kreuzer (30.), Thilo Grau (35.) und Sikorski (38.) fanden in Vollmer ihren Meister. Die einzige weitere Chance für die Allgäuer war ein Schuss ans Außennetz. Noch waren ja 20 Minuten Zeit...