Die Standort-Suche geht weiter

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Tierheim  Wo die Fundtierbetreuung für den Landkreis künftig angesiedelt ist, bleibt vorerst offen. Das Landratsamt forscht derzeit mit der Hilfe der Gemeinden nach einem geeigneten Objekt. Ein Ergebnis gibt es noch nicht. Ist Zell weiter der Favorit?


von unserem Redaktionsmitglied 
klaus schmitt

Zell/Kreis Haßberge — Eine Front des Widerstands tat sich vor eineinhalb Wochen in Zell auf. Etwa 200 Bürger sprachen sich bei einer Versammlung im Sportheim des TSV gegen ein Tierheim auf dem Standort einer ehemaligen Gärtnerei rund 300 Meter vom Ortsrand entfernt aus. Die Proteste waren so heftig und lautstark, dass sich die Vertreter des Landratsamtes mit Landrat Wilhelm Schneider (CSU) an der Spitze den Kompromiss abringen ließen, weiter nach einem Standort für ein Tierheim im Landkreis zu suchen. Eine achtwöchige Frist gaben sich Schneider und seine Kollegen aus der Landkreisbehörde. Ende Juli also müsste eine Lösung gefunden sein, und die könnte weiterhin Zell heißen, denn aus dem Rennen ist der umstrittene Standort nicht. Das Gärtnerei-Gelände hat der Landkreis schon gekauft, und der Kreistag hat bereits den Bau eines Tierheims auf dem Areal beschlossen.
Gleichwohl wird nach einer Alternative gesucht. Dem Landratsamt wurden laut einer Mitteilung der Behörde in Haßfurt vom gestrigen Mittwoch "mehrere Grundstücke im Landkreis angeboten". Teilweise konnten sie als Standort für ein Tierheim von vorneherein ausgeschlossen werden (mitten im Ort, zu weit weg). Teilweise "werden die restlichen Grundstücke noch auf ihre Eignung geprüft", versicherte das Landratsamt. Und: Alle Gemeinden, die von der Entfernung her nach Rücksprache mit den Vertretern der Tierschutzinitiative geeignet sind, werden nochmals auf geeignete Grundstücke hin abgefragt. Die Tierschutzinitiative will das geplante Tierheim betreiben. Ein Ergebnis gibt es bisher nicht.
Wird kein geeigneter Standort gefunden, konzentriert sich das Landratsamt wohl wieder auf das Gärtnerei-Gelände in Zell. Das haben der Landrat und seine Mitstreiter bei der Versammlung am Montag, 26. Mai, bereits deutlich gemacht.
Inzwischen zeichnet sich ab, dass die Kontroverse um das Tierheim den Knetzgauer Gemeindeteil spalten könnte. Es gibt eine lautstarke Gruppe gegen den Gärtnerei-Standort, wie die Versammlung deutlich gemacht hat, aber auch Befürworter, die sich nicht so vehement positionieren. Es gibt sie aber.