Der Tunnel kann kommen

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Der Zapfendorfer Gemeinderat beschließt eine Kreuzungsvereinbarung mit der Bahn.

Lange hatte die Gemeinde Zapfendorf um einen vollwertigen Durchgang unter den Bahngleisen am Bahnhof gekämpft. Nun wurde die Kreuzungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn geschlossen. Der Tunnel ist wichtig, um das Gewerbegebiet auf der Westseite weiterentwickeln zu können. Mehr Gewerbeflächen wird es wohl künftig auch im Gemeindeteil Sassendorf geben.
Kein neues Gewerbegebiet an sich, aber eine Vergrößerung der bisherigen Gewerbeflächen stehen dem Zapfendorfer Gemeindeteil Sassendorf bevor. Denn das dort ansässige Unternehmen Rauh, das zurzeit über 50 Mitarbeiter und zusätzlich 20 Facharbeiter und Helfer beschäftigt, möchte erweitern. Dazu wurden bereits Grundstücke unterhalb des Betriebes erworben, sie sollen allerdings nicht für Produktions-, sondern für Lagergebäude genutzt werden. Notwendig werden hierfür Änderungen von Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Einstimmig wurde vom Gemeinderat beschlossen, einen Durchführungsvertrag mit der Firma Rauh zu erarbeiten, da für die anfallenden Kosten der Antragsteller aufkommen muss.


Für Sassendorf äußerst positiv

Bürgermeister Volker Dittrich (AfZ) bezeichnete die Erweiterung als äußerst positiv für Sassendorf. Da der Lieferverkehr weiterhin über den Hauptzugang laufen soll, sei kein vermehrter Verkehr in den angrenzenden Straßen zu erwarten. Außerdem werde nicht die gesamte gekaufte Fläche bebaut, sondern nur ein Teil davon. Am Waldrand böten sich Ausgleichsflächen an, die im Rahmen des Verfahrens vom Naturschutz ohnehin gefordert würden.
Mehrere Gemeinderäte regten an, generell über die Ortsrandentwicklung in Sassendorf nachzudenken, etwa durch die Erhebung von angrenzenden Bereichen ebenfalls zum Mischgebiet.
Mehrfach wurde im Marktgemeinderat über die Kreuzungsvereinbarung mit der Deutschen Bahn für die Unterführung am Bahnhof beraten. Die gesamte Unterführung mit den Zugängen auf West- und Ostseite kostet rund 1,75 Millionen Euro, etwa eine Million Euro verbleiben bei der Gemeinde. Die hat sich aber bereits um Fördergelder bemüht, die Förderzusage der Regierung von Oberfranken liegt vor. Allerdings steht die Förderhöhe noch nicht fest. Im besten Fall könne die Gemeinde mit einer Förderung von 90 Prozent rechnen, so Geschäftsleiter Hans-Jürgen Einwag, der Eigenanteil betrüge dann noch etwa 105 000 Euro. Hinzu kommen 216 000 Euro, die nicht förderfähig sind, darunter fallen die Verwaltungskosten sowie eine Ablöse, die von der Gemeinde an die Bahn gezahlt werden muss. Somit würde die nach Westen durchgängige Unterführung der Gemeinde im günstigsten Fall etwa 320 000 Euro kosten.


Stahlrohr wurde vergessen

In den Planungen hatte die Bahn zunächst nur einen Zugang zum Bahnsteig vorgesehen. Um das Gewerbegebiet im Westen anbinden zu können, favorisierte die Gemeinde einen vollständigen Durchgang, der es am Ende auch ins Planfeststellungsverfahren schaffte. Eine ähnlich lautende Kreuzungsvereinbarung schloss die Gemeinde Breitengüßbach kürzlich ebenfalls ab, für eine Unterführung am dortigen Bahnhof. Der Kreuzungsvereinbarung wurde vorbehaltlich zugestimmt.
Denn aktuell gibt es Diskussionen über ein Stahlrohr, dass die Bahn auf Höhe der Rosengarten-Straße einbauen sollte - zur "Durchführung" von Leitungen. Das wurde aber scheinbar "vergessen".
Aktuell wird abgeklärt, wo es hier hakt.