Der Stand der Baulandentwicklung sorgt für Diskussionen

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Arkadius Guzy Bereits vor vier Jahren beschäftigten fehlende Bauplätze den Stadtteil. Bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend sorgte das Thema erneut für teils erregte Wortmeldungen - wie mittlerwe...

Arkadius Guzy Bereits vor vier Jahren beschäftigten fehlende Bauplätze den Stadtteil. Bei der Bürgerversammlung am Mittwochabend sorgte das Thema erneut für teils erregte Wortmeldungen - wie mittlerweile auch in anderen Stadtteilen.

Dabei ist das Dilemma unverändert: Als Platz für ein neues Baugebiet kommt eigentlich nur noch der Bereich am Altenhof in Betracht. Doch die Eigentümer der landwirtschaftlichen Fläche sind wie schon in der Vergangenheit nicht bereit zu verkaufen, erklärte Ortsbeauftragter Bernd Hüfner. In Untererthal hat die Stadt laut Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) aktuell keine eigenen Flächen.

Zugleich gibt es freie Bauplätze im Ortsbereich. Deren Eigentümer sind ebenfalls nicht verkaufswillig. "Wir haben ein riesiges Potenzial an privaten Baugrundstücken, die nicht zum Verkauf stehen", sagte Stadtbaumeister Detlef Mohr. Das Landratsamt halte der Stadt vor, zunächst diese zu entwickeln. Und Hüfner verwies darauf, dass sich erst einmal konkrete Bauwillige melden müssten.

Die Stadt will sich nun ein Vorkaufsrecht für unbebaute Parzellen sichern. Warmuth kündigte an, dass der Stadtrat in Kürze darüber beraten wird. Mit dem Vorkaufsrecht will die Stadt der Hortung von Bauplätzen begegnen. Wenn Bauplätze doch noch verkauft werden sollten, kann sie damit verhindern, dass die Neueigentümer die Flächen erneut auf Vorrat halten. Allerdings bezeichnete der Bürgermeister das Vorkaufsrecht als ein schwaches Instrument.

Warmuth versprach, mit den Eigentümern des potenziellen Erweiterungsgebiets noch einmal Kontakt aufzunehmen. Gleichwohl stellte er klar, dass die Stadt kein großes Baugebiet mit 20 oder 30 Grundstücken ausweisen wird. Der Bürgermeister verwies auf die Diskussion um Flächenversiegelung und sagte: "Bei allem müssen wir die Innenentwicklung im Auge behalten."

Zu schnelles Fahren in einzelnen Ortsstraßen, der erneuerungsbedürftige Zustand des Spielplatzes am Feuerwehrhaus und der laut vieler Hauseigentümer unzureichende Hochwasserschutz trotz des neuen Rückhaltebeckens waren weitere Themen, die die Teilnehmer der Bürgerversammlung den Vertretern der Stadt zu Protokoll gaben. Herbert Baus griff die Diskussion über das Verkehrskonzept für die Kernstadt auf: Er sprach sich dagegen aus, dass den Untererthalern die Umfahrungsmöglichkeit über die Weberstraße, die Kobelstraße und die Seeshofer Straße grundsätzlich genommen werde.

Die Renovierung des alten Schulgebäudes ist bald fertig. Es fehlt nur noch der Windfang. In diesem Jahr will die Stadt die Planung und die Antragsstellung für das Kirchenumfeld auf den Weg bringen, sagte Warmuth. Die Kostenschätzung geht von 450 000 Euro aus. Ein Zuschuss des Amts für ländliche Entwicklung sowie Gelder von Stadt und Diözese sollen die Summe decken. Die Planung wird eventuell bei einer extra Bürgerversammlung vorgestellt.