Der Ellertshäuser See rückt näher

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Eine erste Testfahrt: Zum offiziellen Spatenstich fuhren der kleine Finn, Elfriede und Werner Müller sowie Roswitha Günther (dahinter von links) auf der neuen Trasse des Radwegs, der künftig Aidhausen mit Wettringen verbindet und auch für den Landkreis Haßberge von Bedeutung ist.
Eine erste Testfahrt: Zum offiziellen Spatenstich fuhren der kleine Finn, Elfriede und Werner Müller sowie Roswitha Günther (dahinter von links) auf der neuen Trasse des Radwegs, der künftig Aidhausen mit Wettringen verbindet und auch für den Landkreis Haßberge von Bedeutung ist.
Das schwere Gerät wurde zur Seite geräumt, dann wurde der offizielle Spatenstich für den Radweg vollzogen. Genau auf der Gemarkungsgrenze zwischen Aidhausen und Wettringen fand er statt. Fotos: Klaus Schmitt
Das schwere Gerät wurde zur Seite geräumt, dann wurde der offizielle Spatenstich für den Radweg vollzogen. Genau auf der Gemarkungsgrenze zwischen Aidhausen und Wettringen fand er statt.  Fotos: Klaus Schmitt
 
 

Spatenstich  Im Nordwesten des Landkreises Haßberge wird eine Lücke im Radwegenetz geschlossen. Zwischen Aidhausen und Wettringen entsteht eine neue Trasse, die auch für das Maintal interessant ist - und sogar für die Rhön.

von unserem Redaktionsmitglied 
Klaus Schmitt

Aidhausen — Sie taten sich schwer, aber sie haben es geschafft. Der kleine Finn radelte mit seinen Eltern Werner und Elfriede Müller sowie der Oma Roswitha Günther schon einmal auf der neuen Radwegtrasse, die künftig ihren Heimatort Aidhausen mit Wettringen verbinden wird. Auf dem planierten Erdboden strampelten sie mit ihren Fahrrädern vorwärts.
"Wir haben's schon ausprobiert", wie es sich auf der neuen Trasse fahren lässt, sagte Roswitha Günther unserer Zeitung am Donnerstagnachmittag. Sie, ihr Enkel, ihre Tochter und ihr Schwiegersohn "sind froh, dass etwas gemacht wird." Dass ein neuer Radweg direkt vor ihrer Haustür entsteht. Auf den haben sie schon lange gewartet, jetzt wird er gebaut.
Dass sie sich mit ihren Rädern auf die blanke Erde gewagt haben, hatte am Donnerstag einen Grund. An der Gemarkungsgrenze zwischen Aidhausen und Wettringen (Markt Stadtlauringen), die gleichzeitig eine Landkreisgrenze zwischen Haßberge und Schweinfurt ist, wurde der offizielle Spatenstich für den Radweg vollzogen. Der kommt zwar etwas spät, denn der Bau ist schon fortgeschritten und das Projekt soll bereits im Oktober abgeschlossen werden, aber die Veranstaltung bot den geeigneten Anlass, um auf die Bedeutung der Trasse hinzuweisen.

1637 Meter

Genau 1637 Meter lang ist der Radweg, wie Planer Peter Knieling aus Ebelsbach vom Ingenieurbüro Werb (Schweinfurt) unserer Zeitung sagte. Er verläuft neben der Staatsstraße zwischen Aidhausen und Wettringen. Die Kosten gab Manfred Rott vom Staatlichen Bauamt in Schweinfurt mit 390 000 Euro an. Träger der Maßnahme sind die beiden Kommunen Aidhausen und Stadtlauringen. Sie dürfen mit 80 Prozent Zuschuss rechnen.
Der Bau der Trasse bedeutet einen weiteren Lückenschluss im Radwegenetz zwischen dem Naherholungsgebiet Ellertshäuser See bei Stadtlauringen und Hofheim. Und wenn diese Trasse fertig ist, ist der Ellertshäuser See auch vom Maintal aus ("Hofheimerle"-Weg) per Radweg zu erreichen.
Noch ist das Zukunftsmusik. Denn bis Hofheim gibt es noch einiges zu tun. Hier fehlen die Teilstücke von Aidhausen über Happertshausen und Friesenhausen nach Reckertshausen. Dieter Möhring (Freie Wähler), der Bürgermeister von Aidhausen, rechnet für den gesamten Radwegebau bis Hofheim mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Euro.
Von Hofheim nach Haßfurt steht der Weg, und auch von Wettringen zum Ellertshäuser See gibt es keine Lücke mehr. Hier hat Stadtlauringen nach Auskunft von Bürgermeister Friedel Heckenlauer (parteilos) im vergangenen Jahr 500 000 Euro in einen Radweg investiert, der Wettringen mit dem Ellertshäuser See verbindet.
In ihren Reden beim offiziellen Spatenstich betonten die Politiker die Bedeutung des neuen Radweges. Er werde nicht nur den Ellertshäuser See mit Hofheim und dem Maintal verzahnen, sagte Haßberge-Landrat Wilhelm Schneider, sondern sei auch für alle Radwanderer interessant, die "vom Maintal bis in die Rhön unterwegs sind".
Schneider und Gerhard Eck (beide CSU), Staatssekretär im bayerischen Innenministerium, würdigten das Bauprojekt außerdem als wichtigen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit.