In Neufang wurde der zweite "Eifinger Malt Old Hans" serviert. Christian Steinlein von der gleichnamigen Gaststätte machte die Teilnehmer des Whisky-Tastings mit den Besonderheiten der Spirituose vertraut.
Winterzeit ist im Wirsberger Bergdorf Neufang seit einigen Jahren auch Whisky-Time. Vor knapp zehn Jahren hatte Christian Steinlein, der jüngste Spross aus der alteingesessenen Gastwirts-Dynastie Steinlein, die Idee aus Schottland mit nach Neufang gebracht und vorgeschlagen, nicht nur die herkömmlichen Obstsorten in der elterlichen Brennerei zu brennen, sondern sich auch am Whisky zu versuchen.
Die Begeisterung von Vater Herbert hielt sich anfangs in Grenzen. Er war sogar sehr skeptisch, ließ sich aber überzeugen. In diesen Tagen wurde bereits der zweite "Eifinger Malt Old Hans" aus dem Fass geholt. Die rund 70 Besucher des Neufanger Whisky-Tastings waren einmal mehr begeistert, auch darüber, wie der Abend von Christian Steinlein zelebriert wurde.
Christian Steinlein, der von Beruf als Förderschullehrer tätig ist, präsentierte voller Stolz den Whisky. "Er lag jetzt fünf Jahre im Eichenfass und wird heute Abend an die Gäste weitergegeben", sagte Steinlein, der für das Tasting Stationen zum Riechen, Schmecken und Probieren vorbereitet hatte.
Der Whisky-Rinderbraten
Vorneweg wurde ein Whisky-Rinderbraten serviert. Im Mittelpunkt standen aber nicht die großen Belehrungen, wie sie bei einem Whisky-Tasting oft üblich sind, sondern der Spaß und die Unterhaltung.
Was auffiel: Es waren viele junge Gäste, die ins "Eifinger" Dorfwirtshaus gekommen waren und denen Steinlein auch von der ersten urkundlichen Erwähnung der Whisky-Herstellung berichtete, die in Schottland 1494 erfolgte: "Der Benediktiner-Mönch John Cor aus einem Kloster in der damaligen schottischen Hauptstadt Dunfermline hat damals acht Bollen Malz einkauft. Acht Bollen entsprachen rund 500 Kilogramm, was zur Herstellung von ungefähr 400 Flaschen Whisky ausreicht", sagte er.
Durch eine mindestens dreijährige Reifung des endgültigen Destillats in Holzfässern mit einem Fassungsvermögen von 700 Litern werde Whisky zur Spirituose mit einem Mindestalkoholgehalt von 40 Prozent, teilte Christian Steinlein den Teilnehmern weiter mit.
Riechen oder löffeln
Die Gäste konnten verschiedene Destillate kosten, mit bloßem Riechen oder dem Probieren mit einem kleinen Löffel. Es folgte der Triangel-Test, ein sensorisches Verfahren. Es wurden drei Proben vorgelegt. Dieses Verfahren wird laut Steinlein in der Lebensmitteltechnik unter anderem in den Bereichen Produktentwicklung, Rezepturänderung und Qualitätssicherung eingesetzt.