Das Landratsamt rät wegen der Trockenheit, die großen Sonnwendfeuer abzusagen

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Ein Sonnwendfeuer brennt: Solche Szenen wird es heuer wohl seltener geben. Foto: Michaela Wagner/Archiv
Ein Sonnwendfeuer brennt: Solche Szenen wird es heuer wohl seltener geben.  Foto: Michaela Wagner/Archiv

Sollen Sonnwendfeuer angesichts der großen Hitze und der Trockenheit abgebrannt werden? Mit dieser Frage sieht sich das Landratsamt Haßberge in Haßfurt dies...

Sollen Sonnwendfeuer angesichts der großen Hitze und der Trockenheit abgebrannt werden? Mit dieser Frage sieht sich das Landratsamt Haßberge in Haßfurt dieser Tage vermehrt konfrontiert. Am kommenden Wochenende sind zahlreiche Sonnwendfeiern geplant. Ob sie alle stattfinden?
Die Waldbrandgefahr wird derzeit in ganz Unterfranken als sehr hoch eingeschätzt. Am Dienstag wurden deshalb wieder Beobachtungsflüge angesetzt, unter anderem vom Haßfurter Flugplatz aus, um die Gefahr von Waldbränden einzudämmen. Ist es bei dieser Lage sinnvoll, dass am Wochenende überall im Landkreis Haßberge die Sonnwendfeuer entzündet werden - und damit die Gefahr von Bränden wächst?
Das Landratsamt Haßberge, genauer das Amt für öffentliche Sicherheit und Ordnung, hat inzwischen ein Schreiben an die 26 Städte und Gemeinden im Landkreis Haßberge geschickt und darin eine Empfehlung ausgesprochen: "Aus der Sicht des Landratsamtes Haßberge und der Kreisbrandinspektion wird empfohlen, große Sonnwendfeuer nicht abbrennen zu lassen", heißt es in dem behördlichen Schreiben.
Die Landkreisbehörde macht aber darauf aufmerksam, dass die Entscheidung, ob Sonnwendfeuer stattfinden dürfen oder abgesagt werden sollten, jede einzelne Kommune trifft und nicht das Landratsamt. "Die Prüfungskompetenz liegt bei der örtlichen Sicherheitsbehörde", schreibt das Landratsamt weiter. Örtliche Sicherheitsbehörden sind die 26 Kommunen.


Gefahr besteht

Das Amt in Haßfurt weist auf die gesetzlichen Bestimmungen hin und erklärt: "Grundlage für die Entscheidung der gemeindlichen Sicherheitsbehörde sollten die örtlichen Verhältnisse sein."
Die Landkreisbehörde in Haßfurt rät dazu, wie schon erwähnt, große Sonnwendfeuer am kommenden Wochenende nicht abzubrennen. Die Gefahr, dass durch zusammenstürzende Haufen ein deutlicher Funkenflug erzeugt werde beziehungsweise plötzlich aufkommender Wind glühende Teilchen in Getreidefelder, immergrüne Hecken, trockene Grasnarben oder sonst leicht entzündbares Material trage, sei "durchaus sehr realistisch". Soweit die Sicherheitsbehörden das Abrennen kleinerer Holzhaufen, beispielsweise in Lagerfeuergröße, gestatten wollen, empfiehlt das Landratsamt, die Warnlage des Deutschen Wetterdienstes (kurz DWD) zu beobachten.
Die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt hat am Mittwoch ergänzend informiert, dass laut Waldgesetz und Naturparkverordnungen (Steigerwald und Haßberge) keine Feuer im Umkreis von 100 Metern vom Wald entzündet werden dürfen. Im Landschaftsschutzgebiet sei das Feuermachen im Rahmen der Freizeitgestaltung (dazu gehören Sonnwendfeuer) "grundsätzlich erlaubnispflichtig". Jedoch: "Aufgrund der Trockenheit werden wir derzeit grundsätzlich keine Erlaubnis erteilen, unabhängig davon, dass dies zeitlich bis zum Wochenende gar nicht mehr möglich wäre", erklärt die Naturschutzbehörde.


VG Theres spricht Verbot aus

Reagiert hat inzwischen die Verwaltungsgemeinschaft Theres. Die VG hat für die drei Gemeinden Theres, Wonfurt und Gädheim alle Sonnwendfeuer fürs Wochenende abgesagt. Die Veranstaltungen seien "verboten", teilte die VG gestern mit. ks