Das Ehepaar Fetsch feierte in Ebelsbach goldene Hochzeit

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Seit 50 Jahren sind Ingrid und Alfred Fetsch verheiratet. Selbst an ihrem Ehrentag durfte ein kleines Tänzchen nicht fehlen, denn Tanzen ist schließlich ihre große Leidenschaft. Foto: Ralf Naumann
Seit 50 Jahren sind Ingrid und Alfred Fetsch verheiratet. Selbst an ihrem Ehrentag durfte ein kleines Tänzchen nicht fehlen, denn Tanzen ist schließlich ihre große Leidenschaft.  Foto: Ralf Naumann

Ebelsbach — Wenn Ingrid und Alfred Fetsch den Namen Max Greger hören, kommt ein Lächeln in ihre Gesichter. Der Jazz-Musiker, Saxophonist, Big-Band-Leader und Dirigent trägt immerhi...

Ebelsbach — Wenn Ingrid und Alfred Fetsch den Namen Max Greger hören, kommt ein Lächeln in ihre Gesichter. Der Jazz-Musiker, Saxophonist, Big-Band-Leader und Dirigent trägt immerhin eine "Mitschuld" daran, dass die beiden Eheleute am Freitag in Ebelsbach ihre goldene Hochzeit feierten.
"Beim Rundfunkhörerball in München haben wir uns 1963 kennengelernt", erinnert sich Ingrid Fetsch, die damals noch ihren Mädchennamen Tittel trug. Hits wie "Das Geisterschiff vom Ohio", "Up to Date" oder "Sail Along Silv'ry Moon" durften dabei nicht fehlen. Weil sowohl der damals 23 Jahre alte Alfred als auch die fünf Jahre jüngere Ingrid schon damals unheimlich gerne tanzten, war ein Kennenlernen auf der Tanzfläche quasi vorprogrammiert. "Es war Liebe auf den ersten Blick", sagt der gebürtige Ingolstädter lachend, der von 1958 bis 1964 in der Post der Landeshauptstadt arbeitete, über die erste Begegnung mit der Bambergerin und gelernten Anwaltsgehilfin, die mit ihren Eltern extra zum Ball nach München gekommen war. Nur ein Jahre später gaben sich beide in der Bamberger Heinrichs-Kirche das Ja-Wort. Danach wurde Ebelsbach zu ihrem neuen Wohnort und im Laufe der Zeit zu ihrer neuen Heimat.
Fetsch ist nicht nur als guter Tänzer bekannt. Der heute 73-jährige, der bis zu seiner Pensionierung 1993 erst in Haßfurt (1964 bis 1969) und danach 24 Jahre lang in der damaligen Ebelsbacher Postfiliale tätig war, hat sich gerade für die Lebenshilfe Haßberge stark eingesetzt. Bis zu seinem Ausscheiden 1987 war er acht Jahre in der Vorstandschaft vertreten, nachdem auch sein Sohn Siegfried die Einrichtung in Sylbach besucht hat. Er hatte auch maßgeblichen Anteil daran, dass 1980 das erste Wohnheim in der Raiffeisenstraße gebaut wurde. Der Name Fetsch ist auch bei den Kleingärtnern in Ebelsbach seit 1978 ein fester Begriff. 20 Jahre war Fetsch bereits im Vorstand tätig, ehe er 1998 erstmals zum Vorsitzenden gewählt worden ist. Ehefrau Ingrid ist seitdem die Schriftführerin. Erfahrung in der Führungsarbeit hatte er zu diesem Zeitpunkt längst gesammelt, denn auch beim Musikverein "Harmonie" stand er von 1980 bis 1984 an der Spitze.
Dass der Jubelbräutigam noch heute die Regionalgruppe Bamberg des "Deutschen ILCO e. V.", einer Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs, leitet, hat derweil einen ernsten Hintergrund: Im Dezember 1987 wurde bei Alfred Fetsch Darmkrebs diagnostiziert. "Gott sei Dank wurde er frühzeitig erkannt und konnte ohne Chemotherapie und Bestrahlung operativ entfernt werden", macht er deutlich. Aber es musste bei ihm ein künstlicher Darmausgang, ein Stoma, angelegt werden. Seit nunmehr 24 Jahren besucht er alle 14 Tage ebenso betroffene Menschen im Klinikum Bamberg. "Wir wollen ihnen beistehen und Mut machen, das Leben mit Stoma und Darmkrebs anzunehmen", begründet er sein ehrenamtliches Engagement.

Die Glückwünsche

Nach einem Dankgottesdienst feierte das Jubelpaar seinen Ehrentag mit den beiden Kindern Siegfried und Gudrun sowie vielen Freunden, Bekannten und Vertretern der Lebenshilfe, der Kleingärtner und der ILCO. Seitens der Gemeinde überbrachte Zweiter Bürgermeister Martin Horn die besten Glückwünsche, während Pfarrer Dr. Matthias Rusin für die Pfarrgemeinde gratulierte. Und ein musikalisches Ständchen kam von der Blaskapelle der Lebenshilfe Augsfeld, die bereits den Gottesdienst feierlich umrahmte und in der Sohn Siegfried mit seinem Tenorhorn seit Jahren fester Bestandteil ist.
Übrigens: Tanzen ist auch heute noch die große Leidenschaft von Ingrid und Alfred Fetsch. Vor allem bei Tanztee-Veranstaltungen im Landkreis sind die beiden Ebelsbacher gerne gesehene Gäste. Und solange die Gelenke mitspielen, wird sich daran nichts ändern. rn