Seit 2019 kursiert das Thema „ Verkehrskonzept “ im Stadtrat von Bad Rodach . Im März 2020 wurde das Darmstädter Unternehmen R+T Verkehrsplanung mit der Aufgabe betraut, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie und ob der Innenstadtbereich vom Verkehr entlastet werden kann. Bei einer virtuellen Bürgerversammlung im Februar 2022 wurden die Zahlen und Ergebnisse der Erhebung präsentiert. Demnach fallen nur 17 Prozent aller Fahrten auf den Durchgangsverkehr. Der Verkehrsexperte Tobias Franke meinte vor einem Jahr: „Selbst wenn Bad Rodach untertunnelt wird, bleibt der Verkehr in der Stadt.“ Als Urheber des Übels sah Franke die Parkplätze rund um den Marktplatz. „Parkplätze in der Innenstadt ziehen den Verkehr an.“
So lassen, wie es ist?
Am Ende der Bürgerversammlung stellte Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) fest, dass eventuelle Änderungen immer einen Rattenschwanz von weiteren Maßnahmen mit sich zögen. Vielleicht wäre der Status quo der bessere Weg.
Das Thema Verkehrskonzept war damit aber nicht vom Tisch. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses war es wieder auf der Tagesordnung. In den Fokus rückten diesmal die Parkplätze im nördlichen Bereich des Marktplatzes vor der Apotheke. Hier sei das Ausparken nicht ungefährlich. Weil in dem Verkehrskonzept mehr Fahrradabstellmöglichkeiten angemahnt werden, um die Innenstadt für Radfahrer attraktiver zu machen, entstand die Überlegung, die Parkplätze aufzulassen und Fahrradständer zu installieren.
Darüber wurde rege diskutiert. Das Gremium sah sich vor der Quadratur des Kreises: Verkehrsberuhigung ja, aber dem Einzelhandel nicht schaden. Christoph Herold (CSU) meinte, dass das erarbeitete Verkehrskonzept sehr einseitig sei und die Interessen des Einzelhandels nicht berücksichtigt würden. Bürgermeister Tobias Ehrlicher schloss sich dem an, als er festhielt: „Die Innenstadt braucht Frequenz, braucht Parkplätze.“ Zu einer greifbaren Lösung kam man nicht. Es wurde aber weiterdiskutiert, etwa über die Frage, ob es auf dem Marktplatz ein Fahrverbot für Lastkraftwagen brauche. Klaus Geuther (SBB) wies darauf hin, dass es sich bei der Coburger und Hildburghäuser Straße um eine Staatsstraße handele, was es der Stadt nicht erlaube, die Tonnage zu beschränken. Einig war man sich, beim Landratsamt Coburg zu beantragen, dass in der Heldburger Straße (Kreisstraße CO 4) ein Verkehrsteiler installiert werden soll. Damit soll die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer reduziert werden.