Der Marktgemeinderat lehnt eine finanzielle Beteiligung am geplanten "Burgenwinkelexpress" ab.
Der sogenannte "Burgenwinkelexpress" ist eine geplante Buslinie, die zwischen Mai und September Touristen und Einheimischen die Reize des nördlichen Landkreises nahebringen soll. Der Bus soll an Sonn- und Feiertagen am Haßfurter Bahnhof starten, vorbei an Burgen wie der Bettenburg bei Hofheim, dem Schloss in Burgpreppach oder reizvoll gelegenen Orten wie Altenstein und Lichtenstein, und dann in Ebern am Bahnhof enden, wo die Fahrgäste dann mit Bahn oder Bus weiterreisen können.
An den geschätzten Kosten zwischen 38 000 und 69 000 Euro pro Jahr beteiligt sich der Landkreis zu einem Drittel, maximal bis zu 21 000 Euro für zunächst drei Jahre. Die Kommunen des nördlichen Landkreises sollen sich mit maximal 7000 Euro jährlich an den Kosten beteiligen. Doch dies lehnte der Gemeinderat Burgpreppach in seiner Sitzung am Donnerstag im Pfarrsaal mit großer Mehrheit ab.
Der Bürgerbus sei bereits ein Flop, war aus dem Gremium zu hören. Lieber sollte man das Geld in die Errichtung eines Wohnmobilstellplatzes investieren. Der öffentliche Nahverkehr in Burgpreppach habe nur eine Auslastung von zwölf Prozent, lautete eine andere Meinung. "Wir planen ein neues Museum, haben ein tolles Schloss. Uns fehlt nur noch der Zubringer," meinte einer der Befürworter, die sich bei der Abstimmung jedoch nicht durchsetzen konnten.
Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Hermann Niediek (CSU) die Beschlüsse der vergangenen nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung bekannt. Demnach legte das Gremium die "Entschädigung" für den Ersten Bürgermeister auf monatlich 3500 Euro fest. Der Zweite Bürgermeister erhält 15 Prozent davon, also 525 Euro, der Dritte Bürgermeister 7,5 Prozent, also 262,50 Euro.
Die Freie Wählergemeinschaft zeigte sich mit der Vorgehensweise, mit der die Gehälter festgelegt wurden, nicht einverstanden. Zudem hielt sie die Entschädigung für den Zweiten Bürgermeister für überzogen. In einem Schreiben an die Rechtsaufsicht des Landratsamts fragt die Wählergemeinschaft, ob es rechtlich in Ordnung sei, wenn die Entschädigungen der Bürgermeister in nichtöffentlicher Sitzung entschieden werden. Die zweite Frage lautet, ob es rechtlich in Ordnung sei, wenn der Zweite und Dritte Bürgermeister über die Entschädigung für den Ersten Bürgermeister mit abstimmen, da sie selbst prozentual nach der Höhe der Entschädigung des Ersten Bürgermeisters bezahlt werden. Die Wählergemeinschaft sieht hierin eine persönliche Beteiligung. Eine Antwort des Landratsamts oder der Gemeinde liege noch nicht vor, sagten die Vertreter der Wählergemeinschaft.
Ein weiterer Diskussionspunkt war die Verpachtung des Bauhofdaches an eine Privatperson, die darauf eine Photovoltaikanlage errichten wollte. Der Investor hatte in einem Schreiben indes von seinem Vorhaben Abstand genommen, da er Gegenwind im Gemeinderat und der Bevölkerung verspürt habe. Der Gemeinderat beriet darüber, selbst eine Photovoltaikanlage auf dem Bauhofdach zu installieren. Ein Beschluss darüber könne jedoch erst gefasst werden, wenn belastbare Zahlen vorliegen, war die gemeinsame Überzeugung.
Die Firma Lauerbach plant den Neubau einer Bäckerei in Burgpreppach. Das Gremium genehmigte den Bauantrag einstimmig.