Der Historiker Joachim Andraschke informiert den Gemeinderat über das Ergebnis seiner namensgeschichtlichen Forschung.
Der Landeshistoriker und Namensforscher Joachim Andraschke überreichte Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) in der letzten Sitzung des Gemeinderats seine Publikation "Die Siedlungsnamen der Marktgemeinde Buttenheim. Eine namensgeschichtliche Untersuchung der Orts- und Wüstungsnamen im Hinblick auf die Besiedlungsgeschichte". Diese steht in engem Zusammenhang mit dem geplanten Jubiläum der Marktgemeinde Buttenheim im nächsten Jahr.
Darüber hinaus informierte er den Gemeinderat über die Fundstücke einer Notgrabung auf dem Areal der Schlund'schen Scheune (Flur Peunt) in der Gemarkung Buttenheim vor einigen Jahren. In Zusammenarbeit mit dem Archäologen Michael Jandejsek konnten zahlreiche Keramikscherben geborgen werden. Diese befinden sich jetzt in einer Vitrine im Sitzungssaal der Gemeinde.
Die Funde stammten unter anderem von einem Eisenverhüttungsplatz, der Ofenwandungsbruchstücke, Eisenerzschlacken und Eisenmetallabfall lieferte. Ferner wurde zahlreiche Keramik der Bronzezeit und Urnenfelderkultur (1800 - 800 v. Chr.), der Hallstattzeit (circa 800 - 500 v. Chr.) und der Spätlatènezeit (circa 150 - 50 v. Chr.) geborgen, die auf eine vorgeschichtliche und eine keltische Siedlung hinweist. Von dem Fundplatz stammt aber auch Keramik der späten Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit (4./5. Jahrhundert) sowie frühmittelalterliche Keramik überwiegend der Karolingerzeit (8./9. Jahrhundert). Für Joachim Andraschke ist das ein Beleg für eine germanische Siedlungsgründung. Jedoch müsse sich auch eine Siedlungsschicht im Ortskern befinden und damit seien die Funde in der Flur Peunt wohl als Streusiedlung zu bewerten.
Erst im Zuge des Verdorfungsprozesses wurde dieser Siedlungsplatz wohl endgültig aufgegeben, so dass eine Verdichtung der Bebauung im Ortskern seit dem Hoch- und Spätmittelalter einsetzte. Jedoch konnten laut dem Historiker weitere Funde des Mittelalters (13. - 15. Jahrhundert) von der Flur Peunt gesichert werden, die eine sporadische Weiterbesiedlung des Platzes belegen und durch Keramik, eine tönerne Spielkugel, Hüttenlehm, Bruchstücke eines Schleifsteines und Tierknochenabfälle dokumentiert werden konnte.
Die mit gewissen Emotionen belegte Diskussion über das tatsächliche Alter Buttenheims wollte man dann doch nicht bis zum Ende führen. Fakt bleibt die Tatsache, dass die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Jahr 1118 als Buotenheim gesichert ist.
Der Referent erklärte sich gerne dazu bereit, seine Ausführungen zur Vor- und Frühgeschichte Buttenheims zeitnah in einem öffentlichen Vortrag ausführlich darzulegen.