Bürgermeister ist sauer wegen Verlegung

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Der Eberner Bürgermeister Jürgen Hennemann kritisiert die überraschende Verlegung von Flüchtlingen aus dem Stadtteil Jesserndorf nach Sand. Dieses Vorgehen,...

Der Eberner Bürgermeister Jürgen Hennemann kritisiert die überraschende Verlegung von Flüchtlingen aus dem Stadtteil Jesserndorf nach Sand. Dieses Vorgehen, von dem offenbar niemand vor Ort informiert war, "führte zu Frust, Wut und Enttäuschung bei den Betroffenen und den vielen ehrenamtlichen Helfern", schreibt der SPD-Politiker in einer Stellungnahme. Mehrere afghanische Familien mit Kindern sind dieser Tage überraschend von Jesserndorf nach Sand gebracht worden. Und auch in Sand gibt es Unmut wegen der Aktion der Verwaltungsbehörden.
Jürgen Hennemann betont: "Ich empfinde dieses Vorgehen als unmöglich. Von einer Minute auf die andere werden die Menschen aus ihrer nun schon etwas vertrauten Umgebung herausgerissen, ehrenamtlichen Helfern wird von jetzt auf gleich die Arbeit genommen. Auch wenn die Regierung Druck auf die Verantwortlichen im Landratsamt Haßberge ausübt, muss es im Landratsamt möglich sein, eine Umverlegung mit einer Vorlaufzeit anzukündigen. Nur damit wird den ehrenamtlichen Helfern vor Ort, der Asylbetreuung, den Gemeinden, den Kindergärten und den Schulen ermöglicht, sich auf die Situation einzustellen", erklärt der Eberner Bürgermeister.
Es dürfe nicht sein, dass sich politische Entscheidungen der Staatsregierung so gravierend vor Ort auswirken, wie es nun in Jesserndorf sei. Mit solch einer Vorgehensweise würden die Bemühungen um Integration und Hilfsbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer entwertet und untergraben. Hennemann: "Das ist alles andere als aufrichtige Wertschätzung. Wir bemühen uns vor Ort um Integration und Hilfe, organisieren die Einbeziehung in Kita, Schule und Vereine", und dann werde das von staatlicher Seite zunichte gemacht, rügt er. "Es grüßt ein saurer Bürgermeister Jürgen Hennemann."


Ärger auch in Sand

Bei der Bürgerversammlung am Donnerstagabend in Sand sprach Roland Mahr das Thema an. Er kritisierte ebenfalls die Hau-Ruck-Aktion. Auch die Gemeinde sei davon überrascht worden, bekannte Bürgermeister Bernhard Ruß (SPD). Über die Hintergründe der Verlegung konnte er keine Angaben machen. Glück für Sand ist, dass die afghanischen Familien nur ein Kindergartenkind mitgebracht haben. Denn in Sand ist es derzeit eng in den Kindergärten. ks